HomeFeuilletonKulturZum 120. Geburtstag von Sergei Jutkewitsch

Zum 120. Geburtstag von Sergei Jutkewitsch

Am heutigen 28. Dezember jährt sich der Geburtstag des sowjetischen Regisseurs und Drehbuchautors Sergei Jutkewitsch (1904–1985) zum 120. Mal.

Sergei Iossifowitsch Jutkewitsch wurde am 28. Dezember 1904 in Sankt Petersburg in eine karäische Familie geboren. Bereits als Jugendlicher interessierte er sich für das Theater und inszenierte zunächst Puppenspiele. In den 1920er Jahren war er als bildender Künstler sowie für Sergei Eisenstein als Bühnen- und Kostümbildner tätig – doch sein weiterer Weg führte ihn zur Filmregie.

Mit dem Stummfilm “Spitzen” gelang Jutkewitsch 1928 der Durchbruch. Er arbeitete mit bekannten Kollegen wie Friedrich Ermler, Leo Arnstam, Alexander Ptuschko oder Wsewolod Pudowkin. Zu seinen Werken als Regisseur zählen ernsthafte Spielfilme, die politische und gesellschaftliche Entwicklungen in der UdSSR und Europa, aber auch der Arbeiterklasse nachzeichneten, ebenso Dokudramen sowie humorvolle Beiträge, darunter z.B. eine “Schwejk”-Verfilmung (1943). Bemerkenswert ist auch Jutkewitschs “Skanderbeg”-Biografie, die er 1953 als ersten in Albanien produzierten Kinofilm inszenierte. Für sein Schaffen wurde er mit zahlreichen sowjetischen Preisen und Anerkennungen dekoriert, inklusive der höchsten Auszeichnung, nämlich dem Leninorden.

Bald darauf folgte auch die internationale Anerkennung im großen Stil: Jutkewitschs “Othello”-Verflimung gewann 1956 den Internationalen Preis für die beste Regie bei den Filmfestspielen in Cannes. Diesen Erfolg konnte er sogar ein zweites Mal wiederholen, nämlich 1966 mit “Lenin in Polen”. Überhaupt gehören die in mehreren Filmen erzählten Episoden aus Lenins Leben zu den bedeutendsten Werken Jutkewitschs – dazu zählt auch sein letzter Film, “Lenin in Paris”, aus dem Jahr 1981.

Sergei Jutkewitsch starb am 23. April 1985 im Alter von 80 Jahren in Moskau. Sein Grab befindet sich am Nowodewitschi-Ehrenfriedhof.

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