Home Feuilleton Wissenschaft Klimawandel verstärkt Extremwetter: Überschwemmungen in Mitteleuropa als Warnsignal

Klimawandel verstärkt Extremwetter: Überschwemmungen in Mitteleuropa als Warnsignal

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Ein Bericht der World Weather Attribution zeigt, dass der Klimawandel Regengüsse wie die, die in Mitteleuropa verheerende Überschwemmungen verursachten, doppelt so wahrscheinlich und stärker gemacht hat. Wissenschaftler warnen, dass solche Stürme häufiger und intensiver werden.

Warschau. Der Klimawandel hat dazu geführt, dass Regengüsse wie die, die in diesem Monat in Mitteleuropa verheerende Überschwemmungen verursacht haben, doppelt so wahrscheinlich sind, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht.

Die schlimmsten Überschwemmungen, die Mitteleuropa seit mindestens zwei Jahrzehnten heimgesucht haben, haben 24 Menschen das Leben gekostet. Städte sind mit Schlamm und Schutt übersät, Gebäude wurden beschädigt, Brücken sind eingestürzt und die Behörden müssen für die Reparaturen Milliarden von Dollar aufwenden, die nicht zuletzt aus den Taschen der Steuerzahlerinnen und ‑zahler kommen – d.h. zum größten Teil von den Arbeiterinnen und Arbeitern.

Stärkste seit je her gemessene Regenfälle

Der Bericht der World Weather Attribution, einer internationalen Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf extreme Wetterereignisse befasst, kommt zu dem Ergebnis, dass die vier Tage Regenfälle, die der Sturm Boris mit sich brachte, die stärksten waren, die jemals in Mitteleuropa gemessen wurden. Demnach hat der Klimawandel die Wahrscheinlichkeit solcher Regenfälle mindestens verdoppelt und sie um sieben Prozent verstärkt.

„Diese Überschwemmungen verdeutlichen einmal mehr die verheerenden Folgen der durch fossile Brennstoffe verursachten Erwärmung“, sagte Joyce Kimutai, Forscherin am Grantham Institute des Imperial College London und Mitautorin der Studie, in einer Erklärung.

„Solange Öl, Gas und Kohle nicht durch erneuerbare Energien ersetzt werden, werden Stürme wie Boris noch stärkere Regenfälle auslösen und zu Überschwemmungen führen, die die Wirtschaft zerstören.

Auch ungewöhnliche Kombination von Wettermustern hängt mit dem Klimawandel zusammen

In dem Bericht heißt es, dass die Kombination von Wettermustern, die den Sturm verursachte – darunter kalte Luft über den Alpen und sehr warme Luft über dem Mittelmeer und dem Schwarzen Meer – zwar ungewöhnlich war, der Klimawandel solche Stürme aber intensiver und wahrscheinlicher macht.

Dem Bericht zufolge wird erwartet, dass ein solcher Sturm im heutigen Klima bei einer Erwärmung von 1,3 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau im Durchschnitt etwa alle 100 bis 300 Jahre auftritt.

Der Bericht besagt jedoch, dass solche Stürme zu mindestens fünf Prozent mehr Regen führen und etwa 50 Prozent häufiger auftreten werden als heute, wenn die Erwärmung gegenüber dem vorindustriellen Niveau 2 Grad Celsius erreicht, was in den 2050er Jahren der Fall sein dürfte.

Dass die große Misere nach den Naturkatastrophen auch mit den Verfehlungen, Versäumnissen und Unterlassungen der örtlichen Regierungen zu tun hat, machte vor kurzem die Kommunistische Jugendfront (FGC) in Bezug auf Italien aufmerksam.

Quelle: Reuters

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