HomeFeuilletonWissenschaftUN-Bericht: Vergangene acht Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen

UN-Bericht: Vergangene acht Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen

Ägypten. Zu Beginn der COP27-Gespräche in Ägypten warnte die Wetter- und Klimabehörde, dass die letzten acht Jahre auf dem besten Weg seien, die heißesten jemals aufgezeichneten Jahre zu werden.

Das UN-Gremium veröffentlichte am Wochenende seinen jährlichen Bericht über den Zustand des Weltklimas und schlussfolgerte in diesem Zusammenhang, dass das Ziel, den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen, „kaum noch erreichbar“ sei.

Der UN-Chef Antonio Guterres erklärte, dass der Planet ein „Notsignal“ aussende. Denn die Beschleunigung von Hitzewellen, Gletscherschmelze und sintflutartigen Regenfällen hätten zu einer Zunahme von Naturkatastrophen geführt.

Die in Ägypten versammelten Vertreter von fast 200 Staaten wollen erörtern, wie der Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius begrenzt werden könne – ein Ziel, das viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für unerreichbar halten. So habe sich die Erde seit dem späten 19. Jahrhundert um mehr als 1,1 °C erwärmt, rund die Hälfte dieses Anstiegs würde auf die letzten 30 Jahre entfallen.

So sei zu befürchten, dass das heurige Jahr das fünft- oder sechstwärmste jemals aufgezeichnete Jahr werde und dies trotz der Auswirkungen von La Nina, einem periodischen und natürlich vorkommenden Phänomen im Pazifik, das seit dem Jahr 2020 die Atmosphäre abkühlt.

„Alle klimatischen Anzeichen sind negativ“, erklärte der Leiter der Weltorganisation für Meteorologie, Petteri Taalas. „Wir haben Rekorde bei den Konzentrationen der wichtigsten Treibhausgase, Kohlendioxid, Methan und Distickstoffoxid, gebrochen.“

Auch das Oberflächenwasser der Ozeane erreichte 2021 Rekordtemperaturen, nachdem es sich in den letzten 20 Jahren besonders schnell erwärmt hatte. Das Oberflächenwasser ist für die Aufnahme von mehr als 90 Prozent der akkumulierten Wärme aus menschlichen Kohlenstoffemissionen verantwortlich. Außerdem würden die Hitzewellen im Meer zunehmen, was sich negativ auf die Korallenriffe und eine halbe Milliarde Menschen auswirke, deren Ernährung und Lebensunterhalt von ihnen abhängen.

Der Anstieg des Meeresspiegels hat sich in den letzten 30 Jahren verdoppelt, da Eisschilde und Gletscher in hohem Tempo schmelzen würden. Auch dieses Phänomen könne dutzende Millionen von Menschen bedrohen, die in tief gelegenen Küstengebieten leben.

„Die Botschaften in diesem Bericht könnten kaum düsterer sein“, erörtert Mike Meredith, wissenschaftlicher Leiter des British Antarctic Survey.

Im März und April folgte auf eine Hitzewelle in Südasien eine Überschwemmung in Pakistan, bei der ein Drittel des Landes unter Wasser stand. Mindestens 1.700 Menschen starben, und acht Millionen wurden vertrieben. In Ostafrika waren die Niederschläge in vier aufeinanderfolgenden Regenzeiten unterdurchschnittlich, die längste Trockenzeit seit 40 Jahren – und es sei zu erwarten, dass sich 2022 die Dürre noch verschärfen werde. In Europa führten wiederholte Hitzewellen zu zahlreichen Todesfällen. Auch China erlebte die längste und intensivste Hitzewelle sowie den zweittrockensten Sommer.

Quelle: Aljazeera

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