Berlin. Zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus versammelten sich Mitglieder der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE) und der Kommunistischen Partei der Türkei (TKP) gemeinsam mit ihren Auslandssektionen am Sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park.
In einer würdevollen Zeremonie ehrten sie die heldenhaften Kämpfer der Roten Armee, deren Opfer den Sieg über den Nazismus ermöglichten.Dimitris Koutsoumbas, Generalsekretär der KKE, betonte in seiner Rede die Bedeutung der historischen Wahrheit und die Rolle der Kommunistin en und Kommunisten im Sieg unser die Nazis.
Für die sowjetische Armee, die während der Schlacht um Berlin mehr als 80.000 Soldaten verlor, symbolisierte der Fall Berlins das Ende des Nazi-Regimes. Aus diesem Grund wird der 8. Mai in Berlin seit Jahren als Symbol des Sieges über den Faschismus gefeiert. Allerdings gewinnen antikommunistische Praktiken und Verbote bei offiziellen Gedenkfeiern zunehmend an Bedeutung.
Trotz des friedlichen Charakters der Gedenkveranstaltung und der Notwendigkeit die historische Wahrheit um die Rolle der Sowjetunion zu verteidigen kam auch heuer es zu polizeilichen Repressionen. Die Berliner Polizei hatte im Vorfeld eine Allgemeinverfügung erlassen, die das Zeigen sowjetischer Fahnen und Symbole am 8. und 9. Mai rund um die drei Sowjetischen Ehrenmale der Hauptstadt verbot. Diese Verfügung wurde auch dazu genutzt, um Mitarbeiter der Tageszeitung junge Welt daran zu hindern, das Gelände des Ehrenmals mit Exemplaren der Zeitung zu betreten. Die Polizei begründete ihr Vorgehen damit, dass auf der Titelseite der Ausgabe vom 8. Mai eine sowjetische Fahne mit Hammer und Sichel abgebildet sei. Das Vorgehen der Polizei ist ein Akt der Zensur und kann als ein Angriff auf die Pressefreiheit interpretiert werden.
Die Repressionen der Polizei stehen in einem klaren Widerspruch zur Bedeutung des 8. Mai als Tag der Befreiung. Die Versuche, die Symbole der sowjetischen Befreier zu verbieten, sind ein Angriff auf das historische Gedächtnis und die antifaschistische Tradition. Die Berliner Polizei verbot auch die von der KKE getragene Parteiflagge mit der Begründung, sie ähnele sowjetischen Symbolen.

Trotz dieser Einschränkungen ließen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gedenkveranstaltung nicht beirren. Mit roten Nelken und stiller Andacht ehrten sie die gefallenen Soldaten der Roten Armee und setzten ein Zeichen gegen das Vergessen.
Die KKE und TKP zeigten mit ihrer gemeinsamen Präsenz in Berlin, dass der internationale Kampf gegen Faschismus und Imperialismus weitergeführt wird. Ihr Gedenken war nicht nur ein Rückblick, sondern auch ein Aufruf zum fortgesetzten Widerstand gegen Geschichtsrevisionismus und staatliche Repression.
In einer Zeit, in der antifaschistische Symbole kriminalisiert und die Geschichte umgeschrieben werden soll, ist es umso wichtiger, die Wahrheit zu verteidigen und die Erinnerung an die Befreier lebendig zu halten.
Am.heutigen 9. Mai findet eine International Konferenz der Europäischen Kommunistischen Aktion anlässlich des wichtigen Jahrestags statt an der sich auch die Partei der Arbeit Österreichs beteiligt. Diese organisiert heute um 17.00 Uhr ein Gedenken zum Sieg eine Gedenkkungebung am Schwarzenbergplatz in Wien sowie dem Kommunal Friedhof in Sazburg. Am Wochenende beteiligt sich die Partei gemeinsam mit der Jugend Front an den internationalen Befreiungsfeiern in Mauthausen. Um 9.15 findet hier eine gemeinsame Gedenkkungebung mit dem KZ-Verband /VdA Oberösterreich an der 42er Tafel an der Klagemauer statt. Bereits gestern beteiligten sich Mitglieder der Partei und der Jugend am Gedenken des Bundes Tiroler AntifaschistInnen in Innsbruck.
Quelle: Haber Sol/902.gr/junge Welt