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Chichén Itzá geschlossen wegen Touristen ohne Mund-Nasen-Schutz

Die Maya-Stadt und Touristenattraktion Chichén Itzá, die auch die berühmte Kukulcán-Pyramide beherbergt, wird nun für einige Tage für Touristen unzugänglich gemacht. Während die Infektionen auch in Mexiko drastisch zunehmen, sind immer noch zu viele Touristen ohne MNS unterwegs.

Mexiko. Die Ruinenstätte Chichén Itzá auf der Halbinsel Yucatán wird für einige Tage für Touristen jeglicher Art geschlossen sein. Grund hierfür ist die verzeichnete Zunahme an Touristen, die sich weigerten, bei der Besichtigung der etwa tausendjährigen Monumente einen Mundschutz zu tragen. Die Meldung kommt, nachdem die Behörden einen Anstieg an CoViD-19-Infektionen verzeichnen mussten. Obwohl die mexikanische Impfkampagne bereits begonnen hat, sieht sich das Land mit einer alarmierenden Welle von Infektionen konfrontiert. Am Freitag meldete die Regierung mehr als 5.000 bestätigte Fälle in den letzten 24 Stunden. Die Marke von 200.000 Todesfällen seit dem Beginn der Pandemie ist inzwischen überschritten.

Touristen frustrieren

Die Ruinenstadt Chichén Itzá gehört zu den bedeutendsten Ruinenstätten der ganzen Welt, besonders bekannt ist die dem Gott Quetzalcoatl gewidmete 30 Meter hohe Kukulcán-Pyramide, die als Beispiel für einen Pyramidenbau einer frühen Hochkultur hervorragt, die nicht von den Ägyptern erbaut worden ist. Chichén Itzá wurde 1988 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und 2015 in das Internationale Register für Kulturgut unter Sonderschutz der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten aufgenommen. Wegen ihrer uralten, aber relativ gut erhaltenen architektonischen Glanzleistungen ist die Stadt der zweitgrößte Hotspot Mexikos von historisch interessierten Besuchern und aber auch rücksichtslosen Touristen, die sich für einen Tag als etwas ganz Besonderes fühlen möchten. Das deplatzierte Verhalten vieler äußerte sich in diesem Fall im Fehlen eines MNS, während Mexiko gerade mit steigenden Infektionszahlen zu kämpfen hat.

Die mexikanischen Behörden machten daher am Freitag darauf aufmerksam, dass Touristinnen und Touristen auf der Halbinsel Yucatán sich trotz der Pandemie nicht bemüßigt fühlten, eine Maske zu tragen.

Lucio Hernández Gutiérrez, Polizeichef von Quintana Roo, sprach im Ton des Vorwurfs über die immer offensichtlicher werdende Rücksichtslosigkeit und Fahrlässigkeit der das Land bereisenden Touristinnen und Touristen: „Es ist bedauerlich mitansehen zu müssen, wie wenig Disziplin herrscht. Es war wirklich frustrierend, Hunderte von Menschen ohne Mundschutz herumlaufen zu sehen. Es ist wirklich peinlich, dass wir so weit gehen müssen, die Leute zu bitten (Masken zu tragen), wenn die Risiken, denen wir ausgesetzt sind, doch allen bewusst sein sollten“, meinte er und gab zu Protokoll, dass die Touristen das größte Problem in dieser Hinsicht darstellen.

Die Situation zwang die Behörden, die Maya-Ruinenstätte vom 1. bis 4. April zu schließen, obwohl es sich dabei um einen der beliebtesten Orte auf der Halbinsel handelt, der normalerweise rund 1,8 Millionen Besucher im Jahr anzieht.

MNS macht in jedem Fall Sinn

Bei der Schließung der Ruinenstätte geht es in erster Linie darum, die durch Touristinnen und Touristen befeuerten Infektionscluster auf ein Minimum zu reduzieren. Es gibt aber auch andere Gründe, warum man sich bei der Begehung jahrtausendealter Monumente lieber bedeckt halten sollte, so man ein Interesse daran hat, die architektonischen Leistungen für die Nachwelt zu erhalten. Es ist bekannt, dass die Innenräume von prominenten und vielbesuchten Pyramiden, wie etwa die ägyptische Cheops-Pyramide, für Besucherinnen und Besucher zeitweise unzugänglich gemacht werden mussten, da sich bei tausenden täglichen Besucherinnen und Besuchern durch die Ausdünstungen von Schweiß oder auch Speichel die Luftfeuchtigkeit drastisch erhöht und gröbere Schäden drohen, die eigentlich vermieden werden könnten. Hierbei macht nicht unbedingt die Qualität eines Hustens oder Niesens den Unterschied, sondern die schier unüberschaubare Quantität von täglich hereintrudelnden, verschwitzten und möglicherweise verschnupften Touristen, die die Luftfeuchtigkeit, wie am Beispiel der Cheops-Pyramide (Luftfeuchtigkeit von bis zu 95 Prozent), drastisch ansteigen lassen. So gesehen müsste man den Mund-Nasen-Schutz im Grunde genommen ganz abgesehen von der Pandemie beim Besuch von archäologischen Stätten sowieso als Standard-Ausrüstung für deren Besuch implementieren.

Quelle: Telesur/ApNews

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