Die mörderische israelische Armee hat ihre Luftangriffe auf den Gazastreifen in den vergangenen Tagen massiv verschärft. Innerhalb von nur 24 Stunden wurden laut palästinensischen Quellen mindestens 120 Männer, Frauen und Kinder getötet. Die Zahl der zivilen Opfer steigt unaufhaltsam, während sich die humanitäre Katastrophe weiter zuspitzt.
Massive Angriffe auf Wohngebiete und Flüchtlingslager
Besonders betroffen sind dicht besiedelte Gebiete im Norden und Süden des Gazastreifens. In Beit Lahiya und im Flüchtlingslager Jabaliya griffen israelische Kampfflugzeuge Wohnhäuser an. Bislang wurden dort mindestens 30 Leichen geborgen, zahlreiche Männer, Frauen und Kinder gelten weiterhin als verschüttet.
Im Norden rücken zudem israelische Panzer vor, begleitet von andauernden nächtlichen Luftschlägen auf die gesamte Region.
Angriff auf Gesundheitseinrichtungen
Auch zivile Infrastruktur bleibt nicht verschont: Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde das letzte funktionsfähige Krankenhaus in Chan Yunis – spezialisiert auf Herz- und Krebserkrankungen – durch israelische Luftangriffe außer Betrieb gesetzt. Damit ist die medizinische Versorgung für die palästinensische Bevölkerung nahezu vollständig zusammengebrochen.
Hunger als Waffe: Kritik an Israel, den USA und der EU
Seit dem 2. März gelangen keine offiziellen Hilfslieferungen mehr in den Gazastreifen. Hilfsorganisationen werfen Israel vor, gemeinsam mit den USA und den einflussreichen EU-Staaten die humanitäre Katastrophe politisch zu instrumentalisieren. Lebensmittel und Treibstoff würden als Druckmittel genutzt, um die Bevölkerung gefügig zu machen.
Laut dem UN-Nothilfebüro OCHA wird der Zugang zu grundlegender Versorgung gezielt als Teil der militärischen Strategie blockiert. Auch Organisationen wie Oxfam bezeichnen das derzeit von Seiten Israels und der USA geplante sogenannte neue Verteilungssystem für Hilfsgüter als „Farce“, das nicht den Notstand lindere, sondern eine gezielte Vertreibung durch Hunger vorbereite. Insbesondere soll damit die Bevölkerung aus Nord- und Zentralgaza in den Süden erreicht werden, wo die einzigen Zonen eingerichtet werden sollen, in denen Hilfsgüter und Nahrungsmittel zugänglich sein sollen.
Das Vorgehen stellt an und für sich schon einen weiteren Verstoß gegen das Völkerrecht dar, dem zu Folge die Verteilung von Lebensmittel und Hilfsgütern unabhängig von den Kriegsparteien erfolgen muss. Die Pläne Israels gehen allerdings noch weiter, erreichen kann man die Zonen nur, wenn man mehrere Checkpoints der israelischen Armee passiert hat. Wer dann noch nicht willkürlich verhaftet oder ermordet wurde, erhält den Zugang zu Hilfsgütern und Lebensmittel allerdings nur gerade so, dass man nicht verhungert.
Für zusätzliche Irritation sorgten jüngste Aussagen von US-Präsident Donald Trump. In Katar sprach er davon, den Gazastreifen zu einer „Zone der Freiheit“ umgestalten zu wollen. Bereits im Februar hatte Trump die Vision einer „Riviera des Ostens“ geäußert. Offensichtlich unterstützt Trump mit seinen Ankündigungen eine gewaltsamen Umsiedlung der palästinensischen Bevölkerung, wie sie die mörderische, israelische Regierung anstrebt.
Gewalt in der Westbank und Spannungen innerhalb Israels
Auch in der Westbank eskaliert die Gewalt: Bei einem Einsatz nahe Tulkarem wurden fünf junge palästinensische Männer erschossen. Ein weiterer wurde festgenommen.
Zudem kam es in der Stadt Beit Shemesh zu Auseinandersetzungen zwischen ultraorthodoxen jüdischen Gruppen und dem rechtsextremen Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir. Mitglieder der antizionistischen Gruppe Neturei Karta beschimpften ihn und seine Frau als „Mörder“ und „zionistische Verbrecher“. Es kam zu Handgreiflichkeiten und Polizeieinsätzen.
Internationale Reaktionen und wachsender Druck
Die internationale Kritik wächst. Neben den Vereinten Nationen und zahlreichen Nichtregierungsorganisationen äußerten sich auch Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen Union kritisch zum Vorgehen Israels. Mehr als Ablenkung sind die kritischen Worte aus der EU jedoch nicht. Die USA, Israel und die einflussreichen Länder der EU unterstützen weiterhin den völkermörderischen Krieg gegen das palästinensische Volk, wie sich nicht zuletzt in Waffenlieferungen an Israel und Einladungen an Benjamin Netanjahu trotz internationalen Haftbefehls in aller Deutlichkeit zeigt.
Quelle: 902.gr