Laut einer IW-Umfrage plant über ein Drittel der deutschen Unternehmen für 2025 Stellenabbau und geringere Investitionen, während die Wirtschaftsaussichten weiter düster bleiben. Besonders Industrie und Bau zeigen sich pessimistisch, und mögliche US-Zölle könnten eine dritte Rezession in Folge auslösen.
Berlin. Mehr als ein Drittel der deutschen Unternehmen plant laut einer Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Jahr 2025 Stellen abzubauen. Die Ergebnisse des Forschungsinstituts kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die Zahl der Arbeitslosen in Europas größter Volkswirtschaft erstmals seit zehn Jahren der Drei-Millionen-Marke nahekommt.
Während es im Dienstleistungssektor etwas Hoffnung gibt, bleiben Industrieunternehmen und Baufirmen laut der Umfrage unter mehr als 2.000 Unternehmen besonders pessimistisch.
Die BRD war das einzige Mitglied der G7-Staaten, dessen Wirtschaft in den vergangenen zwei Jahren nicht gewachsen ist. Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle werden der deutschen Wirtschaft einen schweren Schlag versetzen – möglicherweise steuert sie damit erstmals in der Nachkriegsgeschichte auf ein drittes Rezessionsjahr in Folge zu.
Obwohl die US-Zölle zum Zeitpunkt der Umfrage noch nicht in Kraft waren, war das Exportklima bereits negativ.
„Donald Trumps Launen kommen zur Unzeit und stellen eine schwere Belastungsprobe für die deutsche Wirtschaft dar“, sagte Michael Groemling, Leiter der Makroökonomie beim IW.
Die Lage ist seit Herbst 2023 trüb, als die Umfrage erstmals mehr Pessimisten als Optimisten verzeichnete. Ende 2024 erreichten die Geschäftserwartungen ihren niedrigsten Stand seit der globalen Finanzkrise 2008. Zwar habe sich das Verhältnis von Optimisten und Pessimisten bis zum Frühjahr etwas verbessert, die Gesamtsituation bleibe jedoch düster, so das IW. Mehr als ein Drittel der befragten Unternehmen geht laut Umfrage davon aus, im laufenden Jahr weniger zu investieren als 2024.
Quelle: Reuters