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Frankreich: Ausweitung des Streiks

Nachdem sich die Verhandlungen um keinen Millimeter fortbewegen, kündigt die CGT die Ausweitung des Streiks auf das Transportwesen, Schulen und andere Bereiche des Energiesektor an.

Paris. Die größte Gewerkschaft Frankreichs, Confédération française démocratique du travail (CFDT), hatte schon eine schmachvolle Einigung mit dem Kapital gefunden. Dabei ging es um eine siebenprozentige Lohnerhöhung und höhere Zulagen. Jedoch hatte bereits das Unternehmen TotalEnergies eine sechsprozentige Lohnerhöhung vorgeschlagen – der CFDT ging es also allein um diesen einen Prozent mehr. Zumindest ist das die Schlussfolgerung, zu der man kommt, wenn der Kampf zu früh abgebrochen wird, um weiterhin als Ansprechperson für Regierung und Kapital agieren zu können. 

Die Gewerkschaft Confédération générale du travail (CGT) dagegen verließ den Verhandlungstisch und kündigte eine Verlängerung des Streiks an. Sie rief zur vierten Streikwoche auf und kündigte für den 18. Oktober einen nationalen Streiktag an. Nach dem brutalen Druck vonseiten der Regierung und den erzwungenen Requirierungen der Arbeitskräfte, entschloss sich nun die CGT dafür, die Streiks auch auf Bereiche wie Schulen, das Transportwesen und anderen Teilen des Energiesektors auszuweiten.

Land von den Streiks „blockiert“

In der Zwischenzeit blieb auch die CGT-Hafenarbeiter bei ihrer Position. Während der Streik in der TotalEnergies-Raffinerie in La Mède weitergeht, wird es keine Entladung der Ölschiffe geben. Der Generalsekretär der CGT-Hafenarbeiter, Pascal Galéoté, hatte dies am Freitag angekündigt. Angesichts der Ausweitung des Streiks drohten Premierministerin Elisabeth Borne und Regierungssprecher Olivier Veran wiederum mit weiteren „Requirierungen“ von Beschäftigten im Falle von „sehr angespannten Situationen“.

Natürlich wird die Gewerkschaftsbewegung durch die Aussagen von Borne immer wieder in ein schlechtes Licht gerückt. Man tut eben so, als wären die streikenden Arbeiterinnen und Arbeiter daran schuld, dass das Land nun vor einer riesigen Versorgungsknappheit steht. Dabei war es der Konzern, der in den Krisen Rekordgewinne eingefahren hat und die Regierung, die ihm bei der Sicherung von Profiten beistand. Die Forderungen der Arbeiterinnen und Arbeiter nach einer zehnprozentigen Lohnerhöhung angesichts der nie vorher dagewesenen Teuerungen wurden überhört – solange es eben ging. 

Quellen: franceinfo / ORF / francebleu

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