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Kommunisten zu Bränden in Griechenland und der Türkei

In Griechenland und der Türkei wüten aktuell schreckliche Waldbrände. In beiden Staaten kämpfen die Einsatzkräfte gegen Dutzende Feuer; Hitze und trockene Böden verschlimmern die Lage. Das türkische Forstamt teilte gestern mit, dass acht Brände weiterhin nicht unter Kontrolle seien. Es handle sich um die schlimmsten Brände seit über zehn Jahren, die mindestens acht Todesopfer forderten. In Griechenland war Anfang der Woche die Rede von 40 Bränden, die im Land wüten. Die Brände in den Vororten von Athen scheinen aktuell eingedämmt, nun wird aber Olympia vom Feuer bedroht. In Griechenland gibt es zum Glück keine Todesopfer. 

Die Bewohnerinnen und Bewohner der betroffenen Bereiche stehen nun vielfach vor dem Nichts. Ihnen und den Einsatzkräften, die unter schwierigen Bedingungen einen heldenhaften Kampf führen, gilt die Solidarität der kommunistischen Parteien beider Länder.

Die TKP zur Situation

In der Türkei wurde durch die Herrschenden das Märchen erzählt, dass Kurdinnen und Kurden die Feuer gelegt hätten. Hierzu hält die Kommunistischen Partei der Türkei (TKP) in der Erklärung „Unser Land brennt ab“ fest: „Ihr werdet eure Menschen- und Völkerfeindlichkeit beschönigen, indem ihr die Kurden für die Zerstörung der Natur und die Flüchtlinge für Armut und Arbeitslosigkeit verantwortlich macht. Ihr wollt eure Herrschaftspositionen behalten und der Bourgeoisie eure Garantien demonstrieren, damit sie ihre Plünderungen fortsetzen kann, während die Türkei in Flammen steht.“

Die TKP erklärt, dass selbst jetzt in der Brand- und Katastrophenbekämpfung das Geld in die Taschen der wenigen geleitet wird:

„Ihr werdet die Menschen mit Armut und Arbeitslosigkeit knechten;

ihr sucht nach Wegen, um aus Pandemien, Katastrophen, Flüchtlingen und jedem natürlichen und sozialen Problem Profit zu schlagen;

ihr verkauft und plündert jeden Zentimeter des Landes und der natürlichen Schönheit und ignoriert dabei die Zerstörung des sozialen und natürlichen Lebens;

macht Kriegstreiberei, Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Länder und Expansionismus zu den Säulen der Außenpolitik;

zerstört die Türkei Stück für Stück.“

Die Solidarität der Arbeiterklasse und der Einsatz der Arbeiterinnen und Arbeiter beim Löschen der Feuer sind das einzige, was hilft und was Hoffnung gibt. Die TKP ruft die Arbeiterklassen dazu auf, sich gegen die Heuchelei und Abscheulichkeit zu vereinen. „Wir bauen Solidaritätskomitees auf, um unser Land zu verteidigen, beginnend auf unserer Straße.“

Die KKE zur Situation

Auch die Kommunistische Partei Griechenland (KKE) ruft ihre Mitglieder sowie Freundinnen und Freunde der Partei auf, gemeinsam mit der Bevölkerung weiterhin die Führung für Hilfe und Solidarität mit den Bedürftigen zu übernehmen. Weiter betont die KKE, dass die Brände erneut die tragischen und schmerzhaften Folgen des Fehlens eines umfassenden, auf Prävention ausgerichteten Brandschutzplans verdeutlichen.

Die „extremen Wetterphänomene“ und der „Klimawandel“ werden als bequeme Ausrede und als bequemer „Schutz“ benutzt, um die seit langem bestehenden Mängel, die Unterbesetzung und Unterfinanzierung der Hilsdienste, die Unzulänglichkeit der Mittel und der Infrastruktur sowie das Fehlen von Präventionsmaßnahmen zu verbergen, hält die KKE fest. Selbiges gilt für die kürzlichen Überschwemmungen in Deutschland. Einmal mehr bestätigt sich, dass es beim Brandschutz nicht nur um das Löschen von Bränden geht, sondern vor allem um die Vorbeugung im Rahmen einer integrierten Waldbewirtschaftung und eines integrierten Waldschutzes, mit den erforderlichen Brandschneisen, Rodungen, Infrastrukturen usw., die letztlich auf dem Altar der „Kosten-Nutzen-Logik“ geopfert werden, die auch den Brandschutzsektor beherrscht. Die langjährige Strategie, sich auf die Bekämpfung statt auf die Prävention zu konzentrieren, die diese beiden Bereiche organisch und operativ getrennt hat, ist kläglich gescheitert.

Sie bestätigt auch, dass die Kommerzialisierung des Bodens und die profitorientierte Raumplanung, die zu „gemischten Zonen“ – Wohn- und Forstwirtschaft – führen, wie ein Brandherd wirken und die Folgen von den Bewohnern selbst bezahlt werden.

Die KKE hält unter anderem fest: „Pläne und Maßnahmen zum Brand‑, Hochwasser- und Erdbebenschutz sind kein Luxus. Sie betreffen das menschliche Leben, den Schutz der natürlichen Umwelt und die Bedürfnisse der Menschen, aber sie werden nicht umgesetzt, weil sie für die Kapitalisten und den bürgerlichen Staat Kosten ohne Gewinnerwartung sind. Es ist dieselbe Politik, die die Rechte der Arbeitnehmer und des Volkes in ihrer Gesamtheit untergräbt. Deshalb ist es notwendig, einen radikal anderen Entwicklungsweg zu fordern, der nicht dem Profit, sondern den Bedürfnissen der modernen Menschen dient.“

Auch in Italien wüten weiterhin Feuer.

Quelle: Solidnet/Boyun-Egme/KKE/ORF/ORF

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