HomeInternationalesPalästina: Von Israel besetzte Gebiete erleben akuten Corona-Impfstoffmangel

Palästina: Von Israel besetzte Gebiete erleben akuten Corona-Impfstoffmangel

In Palästina sind die ersten Corona-Impfdosen erst im Februar verfügbar. Währenddessen ist Israel das Vorzeigebeispiel für effizientes Durchimpfen.

Israel/Palästina. Israel wird international als pandemische Erfolgsgeschichte gefeiert: bereits mehr als 10 Prozent der israelischen Bevölkerung sind gegen das Coronavirus geimpft worden. Wie oft bleibt aber der Zustand der palästinensischen Bevölkerung in den bürgerlichen Medien unterbelichtet. Laut dem Generaldirektor des Gesundheitsministeriums der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Ali Abed Rabbo, sollen die ersten Impfdosen erst im Februar verfügbar sein.

Währenddessen hat Israel sich zum Ziel gesetzt, 150.000 Personen pro Tag zu impfen. Deswegen hat der israelische Staat erhebliche logistische Hürden auf sich genommen, um Impfzentren in Sport- und Eventhallen einzurichten. Diese Anstrengungen bleiben in der Westbank aus – trotz der Tatsache, dass 2,8 Millionen Palästinenserinnen und Palästinenser in dicht besiedelten Städten wie Hebron, Ramallah, Bethlehem und Nablus unter israelischer Besatzung leben. Israelische Siedlerinnen und Siedler wiederum, die völkerrechtswidrig und oft gewaltvoll sich auf (enteigneten) palästinensischen Gebieten ansiedeln, sind im Impfplan des israelischen Staates inbegriffen. Der Zustand des Gesundheitssystems hat seit der Pandemie – nicht zuletzt wegen der neoliberalen Politik der PA – eine merkliche Verschlechterung erlebt, die im isolierten Gaza ihren Höhepunkt findet. In Gaza sollen angeblich innerhalb von zwei Monaten die ersten Impfdosen geliefert werden, es gäbe laut dem Pressebüro der Hamas enge Zusammenarbeit mit der PA und der WHO.

Sowohl PA als auch die Hamas in Gaza hoffen auf darauf, dass der COVAX-Mechanismus der WHO greift. Dieser Mechanismus soll eine faire Aufteilung des Impfstoffes ermöglichen, damit ärmere Länder und Regionen ebenfalls Zugang erhalten. Tatsache aber ist, dass, selbst wenn alles nach Plan laufen würde, dieser nur eine Impfrate von 20 Prozent in Palästina vorsieht. Eine Immunisierungsrate, die viel zu gering ist, um die Ausbreitung des Coronavirus effizient zu verhindern.

Quelle: TheGuardian

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