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Ukraine: Import von Luxusautos boomt

Der Handel mit Premium-Automarken floriert in der kriegsgeplagten Ukraine. Bedient wird aber nicht nur der heimische Markt, sondern auch der russische. Staatlich subventionierte E‑Autos aus China finden ebenfalls den Weg in die Ukraine und werden dort zu Dumpingpreisen verkauft.

Kiew. In den ersten vier Monaten dieses Jahres stieg der Verkauf von Luxus-Automarken in der Ukraine gegenüber dem Vorjahr um 112 Prozent. Einige davon befinden sich sogar im Ranking der meistverkauften Automarken ganz vorne: BMW belegt den vierten Platz, Mercedes-Benz den siebenten und Lexus den zehnten.

Ein Grund, dass die Reichen in der Ukraine in Protzkarossen investieren, dürfte die kriegsgsbedingte Unsicherheit am Immobilienmarkt sein. Ein Porsche oder ein BMW der 7er-Reihe bleiben eine Wertanlage, überhaupt wenn sie in Wien stehen und nicht in Kiew. Denn Bewohnerinnen und Bewohner der österreichischen Bundeshauptstadt wundern sich schon seit langem über das gehäufte Parken teurer Autos mit ukrainischen Kennzeichen in ihren Gassen und Straßen.

Luxuskarossen werden über Umwege nach Russland geliefert

Völlig „unpatriotisch“ ist aber der zweite Grund für den Verkaufsboom der Nobelmarken. Kürzlich verhaftete die ukrainische Polizei einen Geschäftsmann aus Lemberg (Lviv), der in der Ukraine Luxusautos kaufte, sie bei Offshore-Firmen registrierte und sie dann nach Weißrussland schickte, von wo aus sie nach Russland kamen. Dem Mann gelang es, 45 Autos im Wert von mehr als drei Millionen Euro (etwa 67.000 Euro pro Auto) zu verkaufen. Wie Experten vermuten, ist dies jedoch nur die Spitze des Eisbergs. Nachdem die Hersteller der in Russland nach wie vor begehrten Premium-Marken durch die EU-Sanktionen nicht mehr direkt verkaufen dürfen, wird der Hunger der russischen Eliten nach solchen Autos durch diese Art von Importen bedient, die nicht nur über Belarus, sondern auch über Georgien und andere Staaten nach Russland gelangen.

„Grauimport“ chinesischer E‑Autos

Ein weiterer Verkaufshit in der ukrainischen Autobranche sind billige E‑Autos aus China, nicht nur von chinesischen Herstellern, sondern auch von europäischen und japanischen. China fördert nach Angaben einer ukrainischen Zeitung den Erwerb von E‑Autos durch ihre Bürger mit 7.000 Dollar. Solcherart staatlich subventionierte Fahrzeuge werden durch chinesische „Grauexporteure“ nach Europa verschifft, landen in Rumänien und kommen von dort in die Ukraine.

Quelle: strana​.news

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