Immer mehr Menschen haben nicht mehr genug Geld, um sich reguläre Lebensmittel leisten zu können, und sind auf Sozialmärkte angewiesen. Sie sind Opfer des Kapitalismus, in dem eine kleine Minderheit auf Kosten der Mehrheit Millionen und Milliarden Euro zusammenrafft.
Salzburg. Pandemiefolgen und kapitalistische Krise bringen immer mehr Menschen in finanzielle und existenzielle Bedrängnis. Dies macht sich auch in den Salzburger Sozialmärkten bemerkbar. Elisabeth Dank vom Verein SOMA nennt als Beispiel den in der Landeshauptstadt in der Plainstraße betriebenen Markt, der einen Kundenzuwachs um 25 bis 30 Prozent verzeichnet. Viele Menschen seien Neukunden, die niemals zuvor auf Sozialmärkte angewiesen waren, deren finanzielle Reserven nun jedoch endgültig aufgebraucht sind.
Die Einkommensgrenze, um für den Einkauf in einem Sozialmarkt berechtigt zu sein, liegt bei monatlich 1.100 Euro für Einzelpersonen bzw. bei 1.500 Euro für Zweipersonenhaushalte. Betroffen sind davon insbesondere Arbeitslose, Mindestpensionisten und Alleinerzieherinnen. Dass es dieses Angebot angesichts der steigenden und sich ausbreitenden Armut und Armutsgefährdung gibt, ist für sich genommen natürlich eine gute Sache. Doch es stellt dem Kapitalismus und dem bürgerlichen Staat ein verheerendes Zeugnis aus, dass dies in einem angeblich reichen Land wie Österreich überhaupt nötig ist.
Quelle: ORF