HomeKlassenkampfGejammer im Lebensmittelhandel

Gejammer im Lebensmittelhandel

Wien. Der Obmann der Sparte Lebensmittelhandel der Wirtschaftskammer Tirol Stefan Mair hat im Gespräch mit dem ORF weitere Preissteigerungen angekündigt. Besonders Lebensmittel, die bereits bisher stark von Teuerungen betroffen waren, würden in absehbarer Zeit noch teurer werden. Zur Vorbereitung der Preissteigerungen sowie der anstehenden Lohnverhandlungen in der Handelsbranche jammert Mair vor, wie sehr die Handelsunternehmen von den Entwicklungen der Energiepreise betroffen seien. Er gibt zugleich vor, die Unternehmen seien tapfer bemüht, diese Entwicklungen nicht durch Preisaufschläge an die Kundinnen und Kunden weiterzugeben. Was aber leider nicht gelingen würde, weshalb staatliche, also maßgeblich durch das Volk finanzierte Gelder zugunsten der Unternehmen notwendig seien. Wer genau hinhört, vernimmt zwischen den explizit geäußerten Wörtern außerdem bereits die Ansage, dass die nächste Steigerung der Löhne und Gehälter wieder möglichst gering sein solle.

Am selben Tag und ebenfalls im ORF wurde davon berichtet, dass sich die Lebensmittelkonzerne derzeit eines bemerkenswerten Anstiegs beim Verkauf von Eigenmarkenprodukten erfreuen. Von einem „dynamischen Wachstum“ und einem „gewaltigen Boom“ bei Eigenmarken wird berichtet, ebenso von einem stabilen Zuwachs der Verkaufszahlen von regionalen und Bio-Produkten. Quasi als kostenlose Werbeeinschaltung kann der Bericht ausgerechnet eine Sprecherin der Arbeiterkammer zitieren, wonach Eigenmarkenprodukte oft sehr hochwertig seien.
Im Jahr 2021 verzeichnete der österreichische Einzelhandel ein Umsatzplus von 5,1 Prozent im Vergleich zu 2019. Der Lebensmittelhandel erzielte sogar ein Plus von 10,8 Prozent.

Quellen: ORF / ORF / WKO

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