Der Trend der hohen Inflation der vergangenen Monate hält weiter an. Das trifft nicht nur Österreich, sondern den Euro-Raum in ähnlichem Ausmaß in ähnlichen Bereichen. Die steigenden Kosten treffen die Arbeitenden und ihre Familien besonders hart, da entsprechende Lohnsteigerungen ausbleiben.
Wien/Brüssel. Die Inflationsrate ein Österreich bleibt hoch, die Verbraucherpreise stiegen im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent. In Relation zum Vorjahr legt die Teuerung laut Statistik Austria im September voraussichtlich um 3,2 Prozent zu. Diese Inflationsrate ist unter anderem durch die massiv steigenden Energiepreise zu erklären.
Diese Entwicklungstendenz trifft nicht nur für Österreich zu, im gesamten Euro-Raum sind die Verbraucherpreise im letzten Jahr so stark gestiegen wie seit der Krise 2008 nicht mehr. Heuer sind die Energiekosten um 17,4 Prozent quasi explodiert, während Industriegüter um 2,1 Prozent teurer wurden (in dieser Rechnung wurde der Energiesektor ausgeklammert). Auch Lebensmittel, Alkohol und Tabak stiegen um den identischen Prozentsatz.
Frankreich verabschiedete bereits eine Deckelung für Heiz- und Energiekosten für den kommenden Winter, da nicht damit gerechnet wird, dass sich der aktuelle Inflationstrend umkehrt, wenngleich die EZB von einer kurzfristigen Krisenentwicklung spricht.
In Österreich lebten bereits ohne diese massive Preissteigerung über 200.000 Menschen in unbeheizten Räumen. Es wird nun erwarten, dass die Kosten für Strom und Gas von 2.010 Euro im Jahr 2021 auf 2.501 Euro steigen, was die Zahl der kalten Wohnungen wahrscheinlich erhöhen wird, insbesondere vor dem Hintergrund ausbleibender adäquater Lohnsteigerung bzw. sogar von Reallohnverlusten. Gegen diese Entwicklung hilft kein Bitten und kein Betteln, ebenso keine Sozialpartnerschaft, wie sich in den vergangenen Abschlüssen zeigt, sondern lediglich eine Organisation und ein Kampf für die Interessen der Arbeiterklasse, die dieser Anstieg besonders trifft.
Quelle: ORF/ORF/Die Presse/Zeitung der Arbeit