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Kinderarbeit bei US-Tochter des Hyundai-Konzerns

In Alabama wurde ein verstörender Fall illegaler Kinderarbeit aufgedeckt: Drei Geschwister im Alter zwischen zwölf und 15 mussten in einem Metallwerk schuften.

Montgomery. In einem Kfz-Zulieferbetrieb im US-Bundesstaat Alabama ist ein Fall von Kinderarbeit bekannt geworden. Ein Mädchen im Alter von 13 Jahren sowie ihre Brüder im Alter von zwölf und (mittlerweile) 15 waren zumindest seit Jahresbeginn in einem Metallstanzwerk der Smart LLC beschäftigt, eines Tochterunternehmens des südkoreanischen Automobilkonzerns Hyundai. Die betroffenen Kinder bzw. Teenager wären noch schulpflichtig gewesen und werden ab Herbst die Werkbank wieder mit der Schulbank tauschen. 

Bei Hyundai bestreitet man in einer ersten Stellungnahme vehement, irgendetwas über Kinderarbeit in den Unternehmensstrukturen gewusst zu haben – man lehne jede Form der illegalen Beschäftigung ab. Zudem verweist man auf eine Leiharbeitsfirma, die angeblich für die Bereitstellung der Arbeitskräfte in dem fraglichen Werk zuständig gewesen wäre. Die Angelegenheit und ihre tatsächlichen Hintergründe sind nach der journalistischen Aufdeckung nun Gegenstand polizeilicher Ermittlungen. Es gibt auch Berichte über frühere Fälle in derselben Fabrik.

Man mag solch ein Beispiel in einem fortgeschrittenen Industrieland der „westlichen Welt“ für außergewöhnlich halten, doch ist dies ein Irrtum. In den USA ist Kinderarbeit zwar seit 1938 grundsätzlich verboten und für schulpflichtige Teenager gibt es Einschränkungen, aber es existieren auch überaus rigorose Ausnahmen, z.B. für die Landwirtschaft.

Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass hunderttausende Kinder und Jugendliche unter 16 in den USA zur Arbeit verpflichtet sind. Einerseits besteht hier für den Kapitalismus die Möglichkeit, besonders billige Arbeitskräfte maximal auszubeuten, andererseits sind viele arme Familien – und hier nicht zuletzt solche mit Migrationshintergrund – auf Zusatzeinkommen angewiesen, um unter den Bedingungen systematischer sozialer Ungerechtigkeit zu überleben.

Quelle: ORF

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