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Preise für Schulsachen steigen deutlich

Gegenüber dem Vorjahr sind Schulsachen um über sechs Prozent teurer geworden – ein klares Zeichen, wie der Kapitalismus und sein bürgerlicher Staat Ungleichheit nicht nur fördern, sondern auch an neue Generationen weitergeben.

Wien. Die Arbeiterkammer (AK) hat kurz vor Schulbeginn die Preise für Schulartikel in 21 Wiener Fachgeschäften und Handelskettenfilialen untersucht und kommt zu einem problematischen Ergebnis: Im Vergleich zum Vorjahr gibt es eine markante Teuerung. Immerhin 6,3 Prozent betragen die Preiserhöhungen gegenüber 2020, was den doppelten Wert der allgemeinen Inflation bedeutet – und diese ist ohnedies schon hoch genug und im Steigen begriffen.

Praktisch heißt dies, dass Eltern für die Ausrüstung ihrer Kinder mit Schulsachen heuer mehr Geld ausgeben müssen. Schon bisher waren für ein „Startpaket“ bis zu 300 Euro zu bezahlen, was für viele Familien eine große Belastung ist, wie die ZdA bereits kürzlich berichtet hat. Nun ziehen die Preise für Schultaschen, Federpenale, Füllfedern, Stifte, Farben, Hefte, Lineale etc. nochmals deutlich an, was es auch nicht gerade leichter machen wird. In Zeiten von Pandemie und Krise, wo viele Menschen von Einkommensverlusten und Arbeitslosigkeit betroffen sind, summieren sich die Mehrkosten in verschiedenen Bereichen zu einem wachsenden Problem.

Dass in einem „reichen“ Land wie Österreich viele Schulkinder von ihren Eltern nicht oder kaum mit den nötigen Materialien ausgestattet werden können, ist ein Armutszeugnis im doppelten Sinn: Einerseits macht dies die Ungleichheit sichtbar, die der Kapitalismus in seiner Klassengesellschaft begründet, während die Hersteller und Händler von Schreibwaren und Schulartikeln mit Teuerungswellen fröhlich die Profite steigern; andererseits müsste ein funktionierendes und faires Bildungssystem für alle nach gleichen Voraussetzungen zugänglich sein, d.h. es müssten auch alle Materialien bereitgestellt werden – aber das ist im Kapitalismus natürlich nicht machbar, da er auf Ausbeutung, Profitmacherei und letztlich auch auf sozialer Ausgrenzung und Selektion beruht – nicht zuletzt im Bildungswesen.

Quelle: ORF

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