Wien. Der Schulstart steht in allen Ländern vor der Tür. Dieser bleibt natürlich nicht unberührt von der aktuellen Teuerung und wird somit für viele Haushalte zu einer großen Herausforderung. Bis zu 300 Euro kostet ein Startpaket für den Schulanfang im regulären Handel. Das können sich viele Familien nicht leisten, zumal noch zusätzliche Kosten, etwa für Schulausflüge und Kopiergeld oder Nachhilfe zu berappen sind.
Die von der Bundesregierungen geleisteten Einmalzahlungen und sonstigen Anti-Teurungsmaßnahmen für Familien führen zwar zu Entlastung von Familien, es reicht jedoch nicht, um das eigentliche Problem zu lösen. Bereits vor der aktuellen Teuerung und auch vor der Pandemie war Bildung in Österreich schon ein Ungleichheitsgenerator und eine kostspielige Geschichte. Beispielsweise sind immer Schülerinnen und Schüler auf Nachhilfe angewiesen und auch in Sachen Aufstiegschancen gibt es keine Besserung. Viele Familien können sich bezahlte Nachhilfe nicht leisten. Denn für bezahlte Angebote sind im Schnitt 630 Euro pro Schuljahr und damit um ein Fünftel mehr als vor Beginn der Coronapandemie fällig. Der herrschende Lehrkräftemangel wird diese Probleme bestimmt weiter verschärfen.
Die Maßnahmen der Regierung reichen nicht, wenn rund 368.000 Kinder und Jugendliche sind laut aktueller EU-SILC-Erhebung in Österreich armutsgefährdet sind. In Wien ist beinahe jedes vierte Kind von Armut betroffen, hier helfen Einmalzahlungen nicht.
NGOs wie die Caritas machen Angebote für Betroffene, was jedoch ebenfalls ien Tropfen auf den heißen Stein darstellt.
Moritz Pamminger von der Jugendfront der Partei der Arbeit hält fest: „Es braucht eine tiefgreifende Veränderung des Bildungs- und des Gesellschaftssystems. Kinder aus der Arbeiterklasse können sich Bildung immer weniger leisten und der Schulstart stellt eine wahre finanzielle Herausforderung dar. Das darf nicht sein! Deswegen organisieren wir Jugendliche in ganz Österreich, denn wir wollen eine bessere Schule und eine Gesellschaft, in der Bildung kein immer teureres Privileg, sondern ein Recht ist! Schülerinnen und Schüler leiden ebenso wie die Lehrerinnen und Lehrer unter einer Politik in den Diensten des Kapitals. Diese findet auf dem Rücken der Jugend und der Arbeitenden statt.“ Pamminger lädt alle Jugendlichen ein, sich bei der Jugendfront zu melden und für ihre Interessen aktiv einzutreten.
Quelle: APA-OTS