HomeKlassenkampfKrisenkapitalismus treibt mehr Menschen in Sozialmärkte

Krisenkapitalismus treibt mehr Menschen in Sozialmärkte

Immer mehr Menschen in Niederösterreich haben nicht genug Geld, um einen normalen Supermarkteinkauf zu finanzieren. Die kapitalistische Krise steigert die Armut, während das Kapital weiterhin mithilfe der Regierung abkassiert.

Sankt Pölten. Seit Beginn der Corona-Pandemie und der kapitalistischen Krise erleben Niederösterreichs Sozialmärkte einen deutlichen Kundenzuwachs. Seitens der zehn „Soogut“-Märkte wird angegeben, dass das gegenwärtige Plus bei etwa 20 Prozent über dem Vorkrisenniveau liegt. Gleichzeitig würde aber beobachtet, dass die Einkäufe der Betroffenen kleiner ausfallen würden als früher, das heißt gekauft wird nur noch das Notwendigste wie Grundnahrungsmittel oder Babybedarf. Daraus schließen die Träger, dass nicht nur mehr Menschen auf Sozialmärkte angewiesen sind, sondern dass diese auch weniger Geld zur Verfügung haben: Die Armen werden mehr – und sie werden ärmer, heißt es seitens der Volkshilfe NÖ, die ebenfalls Sozialmärkte betreibt.

Insgesamt gibt es in Niederösterreich 61 Sozialmärkte und Gratis-Ausgabestellen für Lebensmittel. Neben SOMA/„Soogut“ und der Volkshilfe sind in diesem Bereich auch das Rote Kreuz/„Team Österreich-Tafel“, der Arbeiter-Samariter-Bund (ASBÖ), die Caritas der Diözese St. Pölten und die VinziMarkt-Organisation tätig. Anspruchs- bzw. einkaufsberechtigt sind Menschen, deren Monatseinkommen bis zu 1.240 Euro beträgt, bei Zweipersonenhaushalten liegt die Grenze bei zusammen 1.630 Euro. Für etwaige Kinder kommen jeweils 300 Euro hinzu. Dass die Anzahl der Menschen, die von Armut bedroht oder bereits unmittelbar betroffen sind, in der kapitalistischen Krise steigt, ist wenig überraschend: Wenn das Kapital und die Reichen ihre Profite sichern, muss dies zulasten der arbeitenden und arbeitslosen Menschen gehen. Während das Land eine Teuerungswelle erlebt, können sich immer mehr Menschen nicht einmal mehr einen normalen Supermarkteinkauf leisten, sondern sind auf Sozialmärkte und Essensspenden angewiesen – man möchte meinen, dass diese Tatsache in einem angeblich „reichen Land“ ein untragbarer Skandal wäre. Doch die Regierung schaut tatenlos zu.

Quelle: ORF

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