HomeKlassenkampfSchändlicher KV-Abschluss im Hotel- und Gastgewerbe

Schändlicher KV-Abschluss im Hotel- und Gastgewerbe

Gewerkschaftsverhandler von GPA und vida stimmten Lohn„plus“ weiter unter der aktuellen Teuerung zu. Die Kolleginnen und Kollegen haben nach herben Einkommensverlusten und Arbeitslosigkeit während der Pandemie nichts von den Millionenförderungen an die Branche.

Wien. Ab 1. Mai steigen Löhne und Gehälter im Hotel- und Gastgewerbe durchschnittlich um 3,7 Prozent. Das liegt weit unter der in vielen Ausgabengruppen bereits zweistelligen Inflation. Die Kolleginnen und Kollegen in der für schlechte Bezahlung und miese Arbeitsbedingungen berüchtigten Branche sind von den Teuerungen bei Energie, Wohnen und dem täglichen Einkauf besonders stark betroffen. Laut einer Erhebung der Arbeiterkammer sind allein die Kosten für die preiswertesten Lebens- und Reinigungsmittel in den letzten 9 Monaten um 13,1 Prozent gestiegen.

Dabei gibt es zahlreiche Hotelbetriebe, die sich in den letzten zwei Jahren durch nachgewiesene Überförderung eine goldene Nase verdient haben. Auch den vielbejammerten Fachkräftemangel – in Wirklichkeit bloß die Quittung für miese Ausbeuterjobs – wirkte sich nicht merkbar auf das Verhandlungsergebnis aus, das nur leicht über dem bereits 2021 beschlossenen, vorgesehenen Plus von 2,35 Prozent liegt.

„Sozialpartnerschaft hat sich bewährt“

Den miserablen Abschluss feierten ÖGB und Wirtschaftskammer in gemeinschaftlicher Jubelstimmung mit einer Aussendung. „Die Sozialpartnerschaft hat sich bewährt“, so die Verhandler Berend Tusch (vida), Andeas Laaber (GPA) sowie Susanne Kraus-Winkler und Mario Pulker von der Wirtschaftskammer. Mit diesem Kniefall untergraben GPA und vida jedenfalls die laufenden Verhandlungen in der Elektrobranche, der chemischen sowie der Papierindustrie mit der Forderung nach ohnehin bescheidenen 6 % Plus.

Quelle: OTS

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