Hawthorne. Das von Elon Musk geleitete Raumfahrtunternehmen SpaceX steht im Verdacht, bei der Entlassung von acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegen arbeitsrechtliche Bestimmungen verstoßen zu haben. Das berichten unter anderem die BBC, das Tech-Fachmedium The Verge sowie die Nachrichtenagentur Reuters. Die gekündigten Beschäftigten hatten zuvor einen gemeinsamen Brief an das Management geschrieben, in dem Elon Musk als „Ablenkung und Peinlichkeit“ bezeichnet wurde.
Der im Juni 2022 verfasste Brief befasste sich insbesondere mit Musks Verhalten im Zusammenhang mit der Übernahme von Twitter. Jeder seiner Tweets werde de facto als eine Stellungnahme des Unternehmens betrachtet, lautete die Argumentation.
Vertreten werden die Arbeiterinnen und Arbeiter vom National Labor Relations Board (NLRB). Dieses wirft dem Unternehmen vor, gegen das Recht der Beschäftigten, sich zu organisieren und sich für bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen, verstoßen zu haben. Darüber hinaus wird dem Unternehmen vorgeworfen, die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verhört und diffamiert zu haben sowie anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit der Kündigung gedroht zu haben, sollten diese sich ebenfalls in ähnlicher Weise engagieren.
Eine der ehemaligen Mitarbeiterinnen, Deborah Lawrence, wird mit der Aussage zitiert, dass SpaceX eine „toxische Arbeitskultur“ habe, in der insbesondere Belästigungen von Frauen toleriert würden. Das Statement stammt von ihren Anwälten. Der besagte Brief wurde nicht aus Boshaftigkeit verfasst, sondern weil man Wert auf das Unternehmen und die dort arbeitenden Menschen lege.
Ein Anhörungstermin zu den Anschuldigungen ist für den 5. März geplant. Sollte sich dabei herausstellen, dass SpaceX tatsächlich gegen das Arbeitsrecht verstoßen hat, muss der Konzern die entlassenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder einstellen und ihnen rückwirkend Gehalt nachzahlen. Sollte so etwas künftig noch einmal passieren, könnten die Strafen für SpaceX noch härter ausfallen.
Quelle: Der Standard