HomeKlassenkampfSanierungspläne für Kika/Leiner und Forstinger kosten tausende Jobs

Sanierungspläne für Kika/Leiner und Forstinger kosten tausende Jobs

Im Falle der Unternehmenspleiten Kika/Leiner und Forstinger einigte man sich auf eine Gläubigerquote von 20 Prozent. Die „sanierte“ Fortführung des Betriebs ist mit Standortschließungen und massivem Personalabbau verbunden.

Sankt Pölten. Im Falle der größten Firmenpleite des Jahres, nämlich rund um die Möbelhandelskette Kika/Leiner, gibt es eine Einigung auf einen Sanierungsplan: Den Gläubigern wurde eine Quote von 20 Prozent der Schulden zugestanden, hinzu kommen weitere Zahlungen, auch seitens der Signa Holding. Begleichen müssen die Fehlbeträge von insgesamt 131 Millionen Euro am Ende u.a. die österreichischen Steuerzahler, denn der größte Gläubiger ist mit 46,5 Millionen die Republik Österreich.

Während Milliardär René Benko und seine Geschäftspartner also vergleichsweise billig davonkommen, sind die Leidtragenden der ganzen Inszenierung die Angestellten: Von 3.900 Mitarbeitern, die es vor der Insolvenz gab, verliert bei der „sanierten“ Fortführung des Betriebes mehr als die Hälfte ihre Jobs. Dies sind die klassischen Ergebnisse kapitalistischer Misswirtschaft: „Saniert“ wird auch in diesem Fall das Kapital, die Arbeiterklasse muss draufzahlen.

Ähnlich sieht bei der Kfz-Zubehör- und Werkstättenkette Forstinger bei ihrer dritten Insolvenz aus. Auch hier wurde am Landesgericht St. Pölten eine Gläubigerquote von 20 Prozent ausverhandelt. Ursprünglich ging es bei der Pleite des Tullner Unternehmens um Ausstände von rund 28 Millionen Euro, die nicht mehr bedient werden konnten.

Schon bisher – seit der Insolvenzanmeldung im Juli – wurden bei Forstinger die Weichen auf eine „Sanierung“ gestellt, aber auch hier mit markanter Jobvernichtung: Bislang wurde das Filialnetzt bereits von 87 auf 73 Standorte reduziert, 40 von über 500 Arbeitsplätzen wurden gestrichen. Im Zuge des Sanierungsverfahrens wird es zweifellos zu weiteren Filialschließungen sowie insbesondere zu einem massiven Personalabbau kommen.

Quelle: Der Standard / ORF

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