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Zumtobel kündigt Abbau von 170 Stellen an

Grund für die ab November startende Massenkündigung sei die wirtschaftliche Lage, sprich: Ein hoher Preisdruck und der starke Umsatzrückgang. Die Produktion soll daraufhin stärker nach Serbien verlagert werden.

Dornbirn. Die Zumtobel Group, ein Unternehmen, das Leuchten herstellt und in Vorarlberg ansässig ist, plant eine Reduzierung der Belegschaft um etwa 170 Arbeitsplätze. Ab November dieses Jahres werden 70 Angestellte am Hauptsitz in Dornbirn ihre Anstellung über einen Zeitraum von etwa einem Jahr verlieren. Des Weiteren werden in der Tochtergesellschaft Tridonic rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Produktionsbereich ihre Arbeitsplätze einbüßen.

„30 bis 40 Beschäftigte“ sollen bereits im November betroffen sein, „weitere Kündigungen,“ so das Unternehmen, „werden nach jetzigem Planungsstand im Jänner und April 2024 erfolgen.“

Hoher Preisdruck und Umsatzrückgang

Die Geschäftsführung von Zumtobel gab am Freitag in einer offiziellen Mitteilung bekannt, dass die ersten Entlassungen am Hauptsitz in Dornbirn im November stattfinden werden. In der Mitteilung erklärte das Unternehmen, dass die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen, insbesondere der erhebliche Umsatzrückgang im ersten Quartal 2023/24, sie zu einer umgehenden Neustrukturierung zwinge. In der offiziellen Mitteilung von Zumtobel wird erwähnt, dass die LED-Produkte, die im Werk von Tridonic in Dornbirn hergestellt werden, weiterhin einem erheblichen Preisdruck ausgesetzt seien. Zusätzlich hat das Geschäft von Tridonic seit Anfang 2023 unter einer spürbaren Abnahme der Aufträge gelitten, wie von Zumtobel festgehalten.

Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 verzeichnete Zumtobel einen unerwarteten Umsatzrückgang von 26 Millionen Euro im Segment der Komponenten. In der Mitteilung vom Freitag wurde darauf hingewiesen, dass die anhaltende Trägheit im Komponentengeschäft aufgrund hoher Lagerbestände bei vielen Kunden und der schwierigen wirtschaftlichen Situation weiterhin besteht, und es ist derzeit keine Besserung in diesem Bereich in Sicht.

Produktionsverlagerung nach Serbien

In Zukunft plant das Unternehmen, in Dornbirn neue Fertigungsverfahren zu entwickeln, die für alle anderen Tridonic-Werke weltweit gelten sollen. Dies schließt die Erforschung von Technologien wie Robotik und künstlicher Intelligenz ein. Zusätzlich beabsichtigt man, die Herstellung von bestimmten neuen Produkten in Serie zu realisieren, die dann später an andere Werke im Tridonic-Netzwerk übertragen werden. Dies schließt auch die Serienproduktion anspruchsvoller Produkte ein. Gleichzeitig wird im Zuge der Reorganisation ein erheblicher Teil der Produktion nach Niš in Serbien verlagert, wo bereits seit 2018 LED-Treiber und LED-Module hergestellt werden.

Der Stellenabbau betrifft eine beträchtliche Anzahl langjähriger Angestellter, darunter auch ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in verschiedenen Produktionsbereichen. Hinzu kommt die fühlbare Unsicherheit der verbleibenden Beschäftigten bezüglich der zukünftigen Ausrichtung des Werks. Gespräche über „sozial verträgliche, individuelle Lösungen für Beschäftigte“ sollen noch folgen. Diese werden jedoch die Ressentiments gegenüber einem Unternehmen, dem man Lebenszeit, Schweiß und Mühen gespendet hat, um dann kurzerhand aus wirtschaftlichen Gründen, d.h. Fehlkalkulationen der Geschäftsführung und dem gleichzeitigen Drang nach höherem Profit, etwa durch Sparen bei den Kosten der Arbeitskraft in Serbien, nicht wettmachen können. 

Quellen: ORF / Zumtobel

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