Home Blog Page 11

Muslime in Österreich am stärksten diskriminiert

0

Eine aktuelle EU-Umfrage zeigt, dass Muslime in Österreich und anderen EU-Ländern häufig Diskriminierung erleben, besonders bei Arbeit, Wohnen und Bildung; ein Bericht der Antidiskriminierungsstelle Steiermark bestätigt diesen Trend und nennt einen Anstieg von 70 Prozent rassistischer Vorfälle.

Graz. Laut einer Studie der EU-Agentur für Grundrechte (FRA) erfahren Muslime und Muslimas in Österreich die stärkste Diskriminierung. Vor allem junge Muslime sind davon betroffen. Die Antidiskriminierungsstelle bestätigt, dass diese Ergebnisse auch die Situation in der Steiermark widerspiegeln.

Vor einigen Tagen wurde der FRA-Bericht „Being Muslim in the EU“ veröffentlicht, basierend auf einer EU-weiten Umfrage von 2022 unter Zuwanderern und ihren Nachkommen. Die Umfrage, an der 9.604 Personen aus 13 EU-Ländern teilnahmen, zeigt, dass fast die Hälfte der Befragten rassistische Diskriminierung erlebt – besonders stark in Österreich, Deutschland und Finnland. Personen mit muslimischem Hintergrund erfahren Diskriminierung vor allem bei der Arbeitssuche und am Arbeitsplatz. Auch in den Bereichen Wohnen, Kleidung und Bildung werden laut dem Bericht Probleme deutlich. Die Umfrage fand noch vor dem zurzeit stattfindenden Völkermord in Palästina statt.

70%iger Anstieg rassistischer Vorfälle

Im Vorjahr wurden von Juni bis Oktober 90 Fälle von Diskriminierung gegenüber Muslimen in der Steiermark registriert, in diesem Jahr waren es im gleichen Zeitraum 158 – ein Anstieg von 70 Prozent, erläutert Daniela Grabovac von der Antidiskriminierungsstelle. Seit dem 1. Juni 2024 sei besonders in der Öffentlichkeit das Kopftuch vermehrt Anlass für Debatten, Diskussionen und auch Belästigungen, insbesondere gegenüber Mädchen ab 16 Jahren. Es werde etwa geäußert, sie sollten abgeschoben werden, sähen aus wie ein „Kartoffelsack“ und seien auch tätlichen Angriffen ausgesetzt.

Gabrovac zufolge werde die Fremdenfeindlichkeit derzeit unter anderem durch die laufenden Wahlkämpfe sowie den Gaza-Konflikt befeuert. Auch ein zunehmender Antisemitismus sei aktuell deutlich wahrnehmbar. Gabrovac berichtet, dass bei Vorfällen von Fremdenfeindlichkeit nur selten Zeugen einschreiten. Ein Beispiel sei der Vorfall am Tag des Grazer Fußball-Derbys, als ein junges Mädchen mit Kopftuch in der Straßenbahn von Fremden beschimpft wurde. Lediglich eine Augenzeugin, die anonym bleiben möchte, griff ein. Sie erklärte, dass sie zunächst die anderen Fahrgäste gefragt habe, ob der Rassismus nur sie störe. Nachdem ein Mann durch Blickkontakt signalisiert habe, nicht eingreifen zu wollen, sei sie jedoch zu dem Mädchen gegangen und habe es angesprochen. Dies entspreche auch dem Appell der Antidiskriminierungsstelle: Zivilcourage zu zeigen und solche Vorfälle zu melden.

Konstruierte Feindbilder

Was Gabrovac in diesem Kontext jedoch auslässt, ist, dass die hiesigen Medien selbst eine schwere Mitverantwortung für den zunehmenden Rassismus tragen, indem sie den Nahost-Konflikt unzureichend oder einseitig darstellen. Anstatt umfassend über die komplexen Realitäten der israelischen Besatzung, die Apartheid und die schweren Menschenrechtsverletzungen zu berichten, fokussiert man sich allein auf den Konflikt als „Antiterrorkrieg“ gegen die Hamas. Diese Verkürzung verkennt die jahrzehntelange Lage der palästinensischen Zivilbevölkerung und die systematische Unterdrückung, die sie erlebt, und trägt zur Verbreitung voreingenommener Bilder und fremdenfeindlicher Haltungen bei, die letztlich den Diskurs über den Konflikt und die muslimische Gemeinschaft in Europa negativ beeinflussen.

Quelle: ORF

BRICS, der US-Dollar und die Ukraine

0

Kommentar von Otto Bruckner, stellvertretender Vorsitzender der Partei der Arbeit Österreichs (PdA)

Die Arroganz, mit der die EU-Granden und die meisten EU-Staatschefs dem BRICS-Treffen im russischen Kasan gegenüberstanden, spricht Bände darüber, wie wenig Bodenhaftung in Brüssel herrscht. Gar nichts verstanden hat wieder einmal der Präsidentendarsteller der US-Amerikaner in Kiew, Wolodymyr Selenskyj. Er beschimpfte UN-Generalsekretär Antonio Guterres, weil dieser in Kasan anwesend war. Weiters gab er wieder einmal zum besten, dass die Friedensinitiative von China und Brasilien unverhandelbar sei und drohte Indien, weil es sich nicht auf die Seite der Ukraine stellt. Dieser Clown, der im März 2022 ein bereits ausverhandeltes Friedensabkommen mit der Russischen Föderation auf Geheiß seiner westlichen Herren versenkte und stattdessen massenhaften Tod und Zerstörung über sein Land brachte, glaubt wohl tatsächlich, dass in Peking, Brasilia oder Neu Delhi jemanden interessiert, was er sagt. Aus Sicht dieser Staaten ist der Krieg zwischen der NATO und Russland auf ukrainischem Boden ein Pulverfass, das schnell zu einer globalen Sicherheitskrise führen kann. Ebenso wie der Krieg Israels gegen das Volk von Palästina und des Libanon übrigens.

Das große Interesse an BRICS in den Ländern des globalen Südens und Ostens besteht vor allem aus der Hoffnung heraus, der Knute des US-Imperiums und seiner Dollarherrschaft zu entkommen. Die Idee, dass internationale Handelsgeschäfte nicht in US-Dollar, sondern in den Landeswährungen abgewickelt werden, haben die USA selbst beschleunigt. Der Rauswurf Russlands aus dem SWIFT-System zeigte so wenig Wirkung, weil Russlands mittlerweile wichtigste Handelspartner aus den BRICS-Staaten kein Problem damit haben, die Geschäfte in den Landeswährungen abzuwickeln.

Die Idee einer multipolaren Welt, wie sie die BRICS-Staaten vertreten, ist klar und verständlich. Denn ein immer größerer Teil der Welt hat genug davon, sich den alten Sklavenhalterstaaten und ihren heute schwach gewordenen Imperien zu unterwerfen. Dass es innerhalb der BRICS-Staaten unterschiedliche Interessen gibt, kann nur jemanden wundern, der die Welt mit der Brille einer (Schein-)Moral betrachtet. In der Realität findet ein weltweiter Kampf um Rohstoffe und Absatzmärkte statt. Der Unterschied ist, dass die Idee einer Zusammenarbeit wie BRICS etwas anderes ist, als die Idee immer weiterer Aufrüstung und arroganter „regelbasierter“ Ordnung, wie die USA, die G‑7 und die EU sie vertreten.

Der gegenwärtige Vorstoß Russlands im Donbass bedeutet übrigens auch, dass die Ukraine immer mehr Einfluss in der Verfügung über Bodenschätze verliert. Selenskyj will den Westen davon überzeugen, dass er die ukrainische Kolonie weiter mit Waffen versorgen und sich dafür die Bodenschätze nehmen soll. Er verfügt halt täglich über weniger davon, ebenso wie er immer weniger Soldaten findet, die in seinem sinnlos verlängerten Krieg sterben wollen. Daran wird auch nichts ändern, dass Selenskyj Geld unters Volk bringen will, obwohl er keines in der Staatskasse hat. Jede/r Ukrainer/in soll 1.000 Griwna erhalten, das sind etwa 22 Euro. Aber nur wenn er/sie in der Ukraine lebt. 

Die Rüstungsschmiede Rheinmetall hat vor ein paar Tagen bekanntgegeben, dass sie die erste von vier geplanten Fabriken in der Ukraine in Betrieb genommen hat. Mit Vollkaskoversicherung durch den deutschen Staat: Wirtschaftsminister Robert Habeck hat den deutschen Konzernen zugesagt, dass sie nicht nur den Wert der Anlagen und Waren ersetzt kriegen, falls eine russische Bombe auf die deutsche Investition fällt, sondern dass sie sogar den Gewinnentgang geltend machen können.

Völkerrechtswidrig ist jeder Krieg. Er bringt immer nur Leid und Zerstörung für die einfachen Menschen, also für die Völker, die er betrifft. Für den Westen ist er aber nur völkerrechtswidrig, wenn Russland ihn führt. Der Überfall der NATO auf Jugoslawien oder die Feldzüge der Amerikaner im Irak, Syrien, Libyen und Afghanistan waren aus ihrer Sicht „humanitäre Einsätze“, die zu Millionen Toten führten. Es läuft darauf hinaus, dass das große Kapital immer gewinnt, solange es an der Macht ist. 

Eine Welt ohne Ausbeutung, Unterdrückung und Krieg wird es erst geben, wenn in großen Teilen der Erde die Arbeiterklasse gesiegt und das Privateigentum an Produktionsmitteln abgeschafft hat.

Evo Morales meldet Attentatsversuch und fordert Schutz vor Repression

0

Morales, Ex-Präsident Boliviens, meldete der Interamerikanischen Menschenrechtskommission einen Attentatsversuch auf ihn, bei dem sein Fahrer schwer verletzt wurde. Er beschuldigt Präsident Luis Arce der Repression und fordert internationalen Schutz, während Arce eine Untersuchung und gewaltfreie Konfliktlösungen betont.

La Paz. Evo Morales, der ehemalige Präsident Boliviens, hat bei der Interamerikanischen Menschenrechtskommission (CIDH) einen Mordanschlag auf ihn angezeigt. Nach Angaben von Morales ereignete sich der Anschlag am frühen Sonntagmorgen, als sein Fahrzeug auf der Straße zwischen Villa Tunari und Shinahota in der Region Cochabamba beschossen wurde. Bei dem Angriff wurde sein Fahrer verletzt als das Auto von 14 Kugeln getroffen wurde.

In einer auf der Social-Media-Plattform X veröffentlichten Nachricht forderte Morales die Anwendung von Artikel 41 der Amerikanischen Menschenrechtskonvention und drängte auf einen dringenden Besuch in Bolivien, da sein Leben bedroht sei.

Arce unter Verdacht

Er beschuldigte die Regierung des derzeitigen Präsidenten Luis Arce, gemeinsame Operationen von Polizei und Militär durchzuführen, um Proteste zu unterdrücken und Demonstrantinnen und Demonstranten ins Visier zu nehmen.

Präsident Arce hat eine gerichtliche Untersuchung des Vorfalls angeordnet. In seiner Erklärung auf X verurteilte Arce jegliche gewalttätigen Praktiken in der Politik und betonte, dass Probleme nicht mit Gewalt gelöst werden könnten.

Der Anschlag ereignete sich vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen innerhalb der Bewegung für den Sozialismus (Movimiento al Socialismo – MAS), der von Morales gegründeten sozialdemokratischen Partei, die derzeit mit internen Krisen und Streitigkeiten um die Präsidentschaftskandidatur konfrontiert ist. Auch Luis Arce entstammt ursprünglich dieser Partei. 

Quelle: teleSUR

Kinderbetreuungsnot: Gemeinden unter finanziellem Druck

0

Der steigende Bedarf an Kinderbetreuung und Ganztagsschulen stellt Städte und Gemeinden in Salzburg vor große finanzielle Herausforderungen, die durch wachsende Baukosten und Einnahmeprobleme zusätzlich verstärkt werden. Um kommunale Leistungen zu sichern, fordert der Städtebund strukturelle Verbesserungen, während die zugesagten Mittel des Bundes größtenteils in die Kinderbetreuung fließen.

Salzburg. Der Bedarf an Betreuung für Kinder unter drei Jahren ist in Salzburg in den letzten fünf Jahren um über 20 Prozent gewachsen. Ebenso besuchen ein Fünftel mehr Volksschülerinnen und Volksschüler eine Ganztagesschule, wie der aktuelle Salzburger Zahlenspiegel zeigt.

Die finanzielle Belastung für Städte und Gemeinden ist dabei erheblich. Zwar ist eine Zunahme der Kleinkindgruppen zu verzeichnen, die seit 2019 um etwa 30 Prozent gestiegen sind. Auch die Anzahl der Kinder in Ganztagsschulen wächst kontinuierlich. Landesweit sind fast 35.000 Kinder und Jugendliche in einer Form der Tagesbetreuung untergebracht, so der Bericht der Landesstatistik. Trotzdem gibt es weiterhin viel zu tun, und die finanzielle Herausforderung bleibt groß, da sowohl Kindergärten als auch Pflichtschulen meist in die Zuständigkeit der Gemeinden fallen.

Steigende Baukosten und Einnahmeprobleme setzen den Gemeinden stark zu. Erst letzte Woche warnte der österreichische Städtebund, dass strukturelle Reformen und ein Entlastungspaket notwendig seien, um kommunale Leistungen weiterhin sicherzustellen. Rund die Hälfte der österreichischen Gemeinden steht in diesem Jahr finanziell im Minus und muss mehr ausgeben, als zur Verfügung steht. Dringend erforderlich sind daher strukturelle Verbesserungen und nachhaltigere Maßnahmen.

Bis dahin werden die jährlich vom Bund zugesagten 30 Millionen Euro bis 2028 auf die Gemeinden verteilt. Etwa die Hälfte dieser Summe geht direkt an Städte und Gemeinden und wird überwiegend für die Kinderbetreuung eingesetzt.

Quelle: ORF

Verbot von UNRWA durch Knesset droht

0

Die Lage im Gazastreifen ist schlimm und die Menschen sterben nicht nur an den Bomben, sondern verhungern elendig. Israel blockiert immer wieder dringend notwendige Hilfen, hiervon sind Lebensmittel ebenso wie Medikamente betroffen. 

Al Jazeera berichtet nun davon, dass es zwei Gesetzentwürfe gibt, über die im Knesset abgestimmt wird. Der eine würde die Arbeit des UNRWA im besetzten Ost-Jerusalem verbieten, der andere seine Arbeit im übrigen besetzten Westjordanland und im Gazastreifen. Sie würden jeden Kontakt Israels oder seiner Vertreter mit dem UNRWA verbieten und nicht einmal eine indirekte Arbeit des Hilfswerks zulassen.

Die Gesetzentwürfe haben bereits den Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung passiert. Der Vorsitzende dieses Ausschusses, ein Likud-Mitglied aus Netanjahus Partei, sagte gestern, er rechne damit, dass der Gesetzentwurf am Montag, wenn die Knesset zusammentritt, verabschiedet werde.

Die Sitzung ist derzeit noch im Gange. Er erwartet 100 Stimmen, also eine sehr breite Unterstützung nicht nur von der Regierungskoalition, sondern sogar von der Opposition.

Auch Als Jazeera rechnet damit, dass die Abstimmung und die Beratungen später am Abend stattfinden werden. Es gibt eine breite Unterstützung für diese Gesetzesentwürfe, die katastrophale Folgen haben würden und die Hungersnot weiter treibt.

Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) unterstützt seit 1949 palästinensische Flüchtlinge und wird alle drei Jahre verlängert, zuletzt im Dezember 2022. Ursprünglich als temporäre Lösung konzipiert, ist die Organisation bis heute aktiv und hat Hauptsitze in Gaza und Amman. Geleitet wird die UNRWA seit dem 18. März 2020 von dem Schweizer Philippe Lazzarini, der als Generalkommissar die Verantwortung für etwa 30.000 Mitarbeiter trägt, von denen rund 13.000 allein im Gazastreifen tätig sind.

Quelle: Al Jazeera

124 Zivilpersonen bei Angriff auf Dorf im Sudan getötet

0

Die Vereinten Nationen warnen vor einer Zuspitzung der humanitären Situation im Sudan. Al-Sireha. Die ehemalige Spezialeinheit Rapid Support Forces (RSF), die sich seit über einem Jahr im Krieg mit dem sudanesischen Militär befindet, töteten bei einem Angriff auf ein Dorf nach Angaben eines Ärztenetzwerkes 124 Zivilpersonen. Dutzende weitere seien beim Angriff auf Al-Sireha verletzt worden, hunderte aufgrund der Gewalt vertrieben.Auch in umliegenden Dörfern kam es zu Angriffen, wobei auch Apotheken, medizinische Einrichtungen sowie Märkte und Geschäfte geplündert wurden. UNICEF und UNHCR wandten sich am Freitag mit einer Erklärung an die Öffentlichkeit und warnen, dass sich die humanitäre Situation stark verschlimmern würde.

Die Versorgung mit sauberem Wasser und die medizinische Versorgung sind massiv eingeschränkt. Millionen Menschen werden vertrieben und sind akut von einer Hungersnot betroffen. Beiden Kriegsparteien werden massive Kriegsverbrechen, darunter sexuelle Gewalt, Völkermord und grobe Verstöße gegen die Menschenrechte vorgeworfen.

ie Sudanesische Kommunistische Partei (SKP) ruft weiterhin dazu auf, keine der beiden Kriegsparteien zu unterstützen und stattdessen eine breite Volksfront zu bilden um den Krieg zu beenden. In einer Erklärung vom August dieses Jahres hielt die SKP fest: „Zu diesen Bemühungen gehören die Schaffung sicherer Korridore für die Bereitstellung von Hilfsgütern, die Erleichterung der Rückkehr von Vertriebenen in ihre Häuser, der Wiederaufbau des Zerstörten, die Verfolgung von Kriegsverbrechern, die Einführung einer demokratischen Zivilregierung und die Verwirklichung der übrigen Ziele der Revolution und der Aufgaben der Übergangszeit.“

Quellen: Zeitung der Arbeit/UNICEF/Der Standard

Massendemonstrationen in Italien: Tausende fordern Frieden und Waffenstillstand

0

In Italien gingen am 26. Oktober in verschiedenen Städten über 80.000 Menschen gegen den Krieg auf die Straße, darunter 20.000 in Rom. Die Demonstrationen, unterstützt von über 350 Organisationen und prominenten Rednerinnen und Rednern, prangerten besonders die Gewalt im Nahen Osten an und forderten einen Waffenstillstand.

Rom. Am 26. Oktober fanden in mehreren Städten Italiens Antikriegsdemos statt, so in Mailand, Turin, Bari, Cagliari und Palermo am Vormittag und dann Rom und Florenz am Nachmittag.

„Insgesamt sind heute mehr als 80.000 Menschen auf die Straße gegangen, um den Krieg zu beenden und Frieden zu schaffen“, erklärte das Netzwerk für Frieden und Abrüstung. Und in der Hauptstadt gingen bei der Demonstration, die von Europa für den Frieden, dem Italienischen Netzwerk für Frieden und Abrüstung, der Stiftung Perugi-Assisi für die Kultur des Friedens, AssisiPaceGiusta, Sbilanciamoci, unterstützt von über 350 Organisationen, organisiert wurde, über 20.000 Menschen auf die Straße.

Unter den Friedensfahnen auch die der Nationalen Vereinigung der Partisanen Italiens (ANPI) und der CGIL, in Rom etwa marschierten auch Parteidelegationen mit hohen Funktionären des Partito Democratico (PD) und der Alleanza Verdi e Sinistra (AVS) mit. In der ersten Reihe saß der Generalsekretär der CGIL, Maurizio Landini, der von der im Kolosseum aufgebauten Bühne aus sprach: „Es ist notwendig, dass die italienische Regierung und alle Regierungen denen eine Stimme geben, die heute ‚Waffenstillstand‘ sagen und diejenigen stoppen, die Menschen massakrieren, ich denke insbesondere an das, was die Regierung Netanjahu tut, die sogar sagt, dass die UNO nutzlos ist und auch ihre Basen angreift“, so Landini. Und er fügte hinzu: „Was Israel tut, ist nicht nur schädlich, weil es das palästinensische Volk abschlachtet, sondern ich denke, es ist auch Selbstmord für das israelische Volk“.

In der Hauptstadt gab es auch einen Protest gegen die Politik: Der Schriftzug „Kriegstreiber“ und der Abdruck blutiger roter Hände prangte auf den Fotos von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, Minister Guido Crosetto, PD-Sekretärin Elly Schlein und Bonelli (AVS) selbst. Die Plakatschilder stammten vom Fronte Comunista (FC) und dem Fronte della Gioventù Comunista (FGC). Der FGC schrieb vor kurzem auf Facebook: „Raus aus dem imperialistischen Krieg! Jeder, der keinen Finger gegen die Beteiligung Italiens am Krieg im Nahen Osten rührt, ist ein Komplize des Völkermords am palästinensischen Volk. Wer die Interessen der italienischen Monopole bei der Aufteilung von Ressourcen, Marktanteilen und Handelswegen unterstützt, ist mit allem einverstanden. Beenden wir die italienische Beteiligung am Völkermord. Kein Euro für den Krieg, keine Waffe für Israel. #FreePalestine“

Von der Demonstration in Bari kommt stattdessen die Warnung von Gianfranco Pagliarulo, dem nationalen Vorsitzenden der ANPI: „Es besteht die reale Gefahr eines Weltkriegs und nur ein Verrückter würde dieser Gefahr gegenüber gleichgültig bleiben“. Und sowohl in der Hauptstadt als auch in Mailand, auf dem Platz für den Frieden, waren auch Palästinenserinnen und Palästinenser zu hören, die sagten: „Wir sind keine Feinde der Juden. Die Juden haben immer mit uns zusammengelebt, als sie in Europa verfolgt wurden, haben wir sie in Palästina aufgenommen. Wir hatten gehofft“, sagte der Präsident der palästinensischen Gemeinde von Rom und Latium, Yousef Salman, „dass die jüdische Gemeinde mit uns auf dem Platz gegen den Krieg sein würde“.

Quellen: IlFattoQuotidiano / FGC

Gehaltsunterschiede: Nicht-Österreicher verdienen deutlich weniger

0

Nicht-österreichische Arbeiterinnen und Arbeiter in Salzburg verdienen im Durchschnitt etwa ein Sechstel weniger als österreichische Staatsbürger, wobei der Einkommensunterschied seit 2017 leicht abgenommen hat. Der Anteil der im Ausland geborenen Bevölkerung stieg in den letzten fünf Jahren auf 21,7 Prozent, wobei die größte Gruppe aus Deutschland stammt.

Salzburg. Laut dem aktuellen Bericht des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF), der am Nationalfeiertag veröffentlicht wurde, verdienen Nicht-Österreicherinnen und Nicht-Österreicher im Bundesland Salzburg im Durchschnitt etwa ein Sechstel weniger als österreichische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger. Die Analyse bezieht sich auf den Median des Nettojahreseinkommens von ganzjährig unselbstständig Beschäftigten, ohne Berücksichtigung von Lehrlingen.

Im Jahr 2022 lag das durchschnittliche Nettojahreseinkommen von österreichischen Staatsbürgern in Salzburg bei 30.515 Euro, während es bei Nicht-Österreichern bei 25.813 Euro lag – ein Unterschied von etwa 4.700 Euro, was knapp unter einem Sechstel liegt. Bemerkenswert ist, dass Nicht-Österreicher aus Westeuropa, einschließlich Deutschland, nahezu das gleiche Einkommen wie österreichische Staatsbürger erzielten. Im Gegensatz dazu verdienten osteuropäische EU-Bürgerinnen und Bürger, Personen aus den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens sowie aus der Türkei etwa 25.000 Euro netto im Jahr.

Einkommensdifferenz in absoluten Zahlen gestiegen

Im Jahr 2017 lag das mittlere Nettojahreseinkommen österreichischer Staatsbürger im Bundesland Salzburg bei 25.784 Euro, während Nicht-Österreicher 21.369 Euro verdienten – ein Unterschied von 4.400 Euro. Zwar ist die Einkommensdifferenz in absoluten Zahlen gestiegen, prozentual hat sie jedoch abgenommen: von 17,2 Prozent im Jahr 2017 auf 15,5 Prozent im Jahr 2022. Im Vergleich zum österreichischen Durchschnitt ist die Einkommensdifferenz in Salzburg geringer: 2017 verdienten Nicht-Österreicher österreichweit über ein Fünftel (20,8 Prozent) weniger als Staatsbürger; 2022 betrug dieser Unterschied 17,8 Prozent.

Zu Jahresbeginn lebten in Salzburg 123.766 im Ausland geborene Menschen, was 21,7 Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Laut dem Bericht des Österreichischen Integrationsfonds ist dieser Anteil in den letzten fünf Jahren um 2,5 Prozentpunkte gestiegen. Die größte Gruppe unter den im Ausland geborenen Personen in Salzburg stammt aus Deutschland, gefolgt von Menschen aus Bosnien und Herzegowina, der Türkei, Serbien und Ungarn.

Quelle: ORF

Georgien votiert für Frieden, gegen EU-Imperialismus

0

Nach dem Wahlsieg der Regierungspartei in Georgien – und der Niederlage der oppositionellen Präsidentin – ist man in Brüssel verstimmt. Eigentlich hatte man klar kommuniziert, welches Ergebnis gewünscht war und anerkannt werden würde.

Tiflis/Brüssel. Vor einer Woche in Moldawien hatte man noch Glück: In letzter Sekunde kippte die Ablehnung des EU-Beitritts per Referendum doch um eine Handvoll Stimmen, nachdem noch ein paar Wahlzettel von westeuropäischen “Auslandsmoldawiern” gefunden wurden. In Georgien blieb eine derartige Hilfe aus.

Die Regierungspartei “Georgischer Traum” erreichte bei der Parlamentswahl eine absolute Mehrheit von 54 Prozent, wie die Wahlbehörde mitteilte. Die Opposition – in allen Medien von Brüssel bis Wien schon vor Wochen zum Sieger erklärt – erlitt eine deutliche Niederlage mit insgesamt nur 37 Prozent, nachdem einige ihrer Listen an der Vierprozenthürde gescheitert waren. Ihre zentrale Figur ist Staatspräsidentin Salomé Zourabichvili, eine französische Diplomatin, die noch vom kriminellen Polit-Legionär Saakaschwili angeheuert worden war. – Somit wird die Regierung an der Macht bleiben, der man im Westen nachsagt, sie sei “pro-russisch”, während die Opposition “pro-europäisch” sei. Aus linker Sicht darf man durchaus beide Seiten wenig sympathisch finden.

Man kann allerdings getrost davon ausgehen, dass der “Georgische Traum” ungeachtet seiner Verortung im kontinental umstrittenen Kaukasusgebiet keine besonderen Vorbehalte gegen den Kontinent Europa hegt, wohl aber bezüglich der EU an Skepsis zugelegt hat. Man verweigert sich den imperialistischen Zuspitzungen aus Brüssel, den Waffenlieferungen in Kriegsgebiete und der Hintertreibung von Friedensgesprächen.

Die georgische Bevölkerung wollte sich nicht in zwischenstaatliche Konflikte und militärische Auseinandersetzungen hineinziehen lassen und votierte daher einfach für – den Frieden. Nichts weiter. Dass dieser eben auch Frieden mit Russland impliziert, ja implizieren muss, kann man in Brüssel eben nicht begreifen. Dort bedeutet Frieden den totalen Krieg gegen Russland.

Und weil das Wahlergebnis nicht so aussieht, wie es westeuropäische Regierungen und Medien vorhergesagt und – man muss das verstehen – eigentlich dekretiert haben, schreit man jetzt im Trump-Manier laut herum, die Wahlen seien gefälscht worden und die EU dürfe sie nicht anerkennen. Als “Beweise” für den Oppositionssieg dienen Nachwahlbefragungen privater TV-Sender – kein Scherz!

Nur blöd, dass man EU-seitig selbst tausende Wahlbeobachter vor Ort hatte, darunter auch Reinhold Lopatka (ÖVP), EU-Abgeordneter. Er sagte zur Wahl, es habe zwar eine Atmosphäre des Drucks gegeben, aber eine systematische Wahlmanipulation mit gefälschten Stimmzetteln sei unwahrscheinlich. “Die Beeinflussungen waren nicht wahlentscheidend”, die Durchführung der Wahl sei “technisch sauber” organisert gewesen.

Die Tendenz der EU, nur Wahlen anzuerkennen, die in ihrem Sinn verlaufen oder in letzter Sekunde in ihrem Sinn manipuliert werden, unterstreicht den letztlich antidemokratischen Charakter der EU, die eben ein imperialistisches Bündnis und ein interventionistisches Werkzeug der Banken, Konzerne und Militärs ist. Wenn ein Großteil der Moldawier und Georgier damit nichts zu tun haben will, dann zeugt das von entsprechenden politischen Einsichten und demokratischer Souveränität.

Quelle: ORF

Marcel Hirscher mit beachtlicher Leistung bei Weltcup-Comeback

0

Fünf Jahre nach seinem Rücktritt startete Ski-Star Marcel Hirscher wieder bei einem professionellen Weltcuprennen auf höchsten Niveau: Es fehlt nicht viel auf die Top Ten, im zweiten Durchgang gelang Hirscher sogar die drittbeste Laufzeit.

Sölden. Der Auftakt des Alpinen Ski-Weltcups erfolgt schon lange jedes Jahr am Rettenbachferner bei Sölden – und zwar einige Wochen, bevor die eigentliche Saison auf entsprechender Schneelage beginnen kann. Heuer waren die Rennen im Tiroler Ötztal jedoch von besonderem Interesse, wie auch ein Publikum von knapp 20.000 Menschen bestätigte.

Denn am Sonntag beim Riesentorlauf der Männer war es so weit: Das vor einigen Monaten überraschend angekündigte Comeback von Marcel Hirscher geschah tatsächlich. Der Salzburger war im März 2019 zurückgetreten – und zwar als erfolgreichster Skirennläufer aller Zeiten, mit acht Kristallkugeln für den Gesamtweltcup, zwölf kleinen Kugeln für Disziplinen-Weltcups, 67 WC-Rennsiegen und 139 Podestplätzen, sieben Weltmeistertiteln und vier weiteren WM-Medaillen sowie als Doppelolympiasieger. Nun wollte er es noch einmal wissen, wobei manche Beobachter der Meinung sind, dass es vor allem um PR für Hirschers Ski-Marke “Van Deer” geht.

Nun steht zumindest fest, dass das Comeback kein Schmäh war, sondern ernst, denn Hirscher präsentierte sich in Topform. Im ersten RTL-Durchgang kam er aufgrund der hohen Startnummer “nur” auf Rang 28, mit zweieinhalb Sekunden Rückstand auf die Spitze. Doch im zweiten Lauf startete Hirscher mit der Nummer 3 und legte auch prompt die drittbeste Zeit in der Entscheidung hin. Im Gesamtergebnis bedeutete dies Rang 23, nur sechs Zehntensekunden hinter den Top Ten, 2,16 Sekunden hinter dem norwegischen Sieger Alexander Steen Olsen, der vor seinen Landsleuten Kristoffersen und McGrath gewann.

Wenn Hirscher ernsthaft weiterarbeitet, so ist im noch einiges in dieser Saison zuzutrauen – nicht unbedingt gleich WC-Siege, aber zweifellos respektable einstellige Ergebnisse.

Quelle: ORF