HomePanoramaDenkmal für homosexuelle NS-Opfer in Wien

Denkmal für homosexuelle NS-Opfer in Wien

In Wien-Wieden erinnert nun ein neues Mahnmal an die homosexuellen Opfer des deutschen Faschismus. Hunderttausende wurden verfolgt, mehr als 5.000 starben in Konzentrationslagern.

Wien. Nach jahrelangen Diskussionen wurde am Montag im Wiener Resselpark ein neues Mahnmal zur Erinnerung an die Verbrechen des deutschen Faschismus eingeweiht. Es handelt sich um das erste permanente Monument in der österreichischen Bundeshauptstadt, das den homosexuellen Opfern gewidmet ist. Die Skulptur mit dem Namen „Arcus“ stellt den „Schatten eines Regenbogens“ dar, verantwortlich ist das Künstlerteam Sarah Ortmeyer und Karl Kolbitz.

Die Forschung zu den homosexuellen Opfern des NS-Faschismus weist trotz jüngerer Fortschritte immer noch erhebliche Lücken auf. Schätzungen gehen davon aus, dass deutlich über 100.000 Menschen unter Verfolgung und Repressionen litten, etwa 50.000 wurden von der faschistischen „Justiz“ verurteilt. Rund 10.000 Homosexuelle landeten in Konzentrationslagern, wo mehr als die Hälfte von ihnen zu Tode kam.

Die Kriminalisierung von Homosexualität war kein Spezifikum des NS-Faschismus. Bereits vor 1938 war Homosexualität in Österreich verboten und stand unter Strafe – und auch nach 1945, in der Zweiten Republik, blieb das entsprechende Gesetz, das noch aus der Monarchie stammte, aufrecht, bis es 1971 endlich abgeschafft wurde. Als Opfergruppe des NS-Faschismus wurden Homosexuelle sogar erst im Jahr 2005 vollständig anerkannt.

Quelle: ORF

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