Der Klimawandel hat Einfluss auf die Seen und dies führt in den Lebensräumen der Gewässer zu deutlichen Veränderungen – insbesondere kleinere Seen seien bedroht.
Weil es im Sommer öfter und im Herbst länger heiß ist, steigt auch die Wassertemperatur der Seen und sie bleiben länger warm. Tiefgreifende Veränderungen der Lebensräume sind die Folge. Die Gewässer reichern dadurch Nährstoffe an und der Sauerstoffgehalt sinkt. Das wiederum bietet einen perfekten Lebensraum für Algen. Dies wäre grundsätzlich nicht tragisch, es kommt aber auf die Menge an.
Eine Mitte des Jahres veröffentlichte Studie über die Entwicklung der Sauerstoffkonzentration und Temperatur von hunderten Seen weltweit hat ergeben, dass an den oberflächennahen Wasserschichten die Temperatur durchschnittlich um 0,38 Grad Celsius pro Jahrzehnt angestiegen sei. Die Sauerstoffkonzentration sei hingegen seit 1980 um 5,5 Prozent gesunken. Die Wissenschafter des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin konnten in ihrer Studie zudem belegen, dass damit ein maßgeblicher Wandel der Lebensräume vieler Arten in Seen stattgefunden habe.
Insbesondere Fischen macht der Sauerstoffmangel zu schaffen. Und davon sind kleinere Seen am stärksten betroffen. Denn bei diesen fehlt es am kalten Tiefenwasser, was ein wichtiges Rückzugsgebiet für Fische darstellt. Seichte Gewässer erwärmen sich sehr schnell bis zum Grund. „Ich habe in den seichten Seen immer hohe Temperaturen, allein deswegen habe ich weniger Sauerstoff gelöst. Diese Gewässer sind immer gefährdet, wenig Sauerstoff zu besitzen“, erklärt Roswitha Fresner vom Kärntner Institut für Seenforschung.
Die Klimaerwärmung wird zwangsläufig zu weiteren drastischen Veränderungen in den Lebensräumen der Seen führen. Zu diesem Schluss ist auch ein internationales Forschungsteam mit Beteiligung Innsbrucker Wissenschafter gekommen. So bestätigt Ruben Sommaruga vom Institut für Ökologie der Universität Innsbruck: „Vergleicht man den Verlust der Biodiversität in marinen und terrestrischen Bereichen mit jenem von Lebensräumen in Seen, dann können wir feststellen, dass es in Süßwasser die größten Verluste geben wird.“
Quelle: ORF / tt.com / Wienerzeitung