HomePanoramaMillionenstrafen für österreichische Holzkonzerne in Rumänien

Millionenstrafen für österreichische Holzkonzerne in Rumänien

Westeuropäische und nicht zuletzt österreichische Konzerne verdienen sich mit Holz aus Rumänien eine goldene Nase – allerdings geht dabei selbst nach kapitalistischen Regeln nicht immer alles mit rechten Dingen zu.

Bukarest. Drei österreichische Holzkonzerne wurden in Rumänien zu Geldstrafen in Millionenhöhe verurteilt. Die Wettbewerbsbehörden warfen ihnen sowie 28 weiteren Unternehmen vor, von 2011 bis 2016 im Zuge ihrer Beschaffungsvorgänge von illegaler Forstwirtschaft profitiert zu haben. In Summe wurden – auf dem Wege eines Vergleichs – schlussendlich Pönalen im Ausmaß von 26 Millionen Euro für die österreichischen Konzerne verhängt. Betroffen sind die rumänischen Töchter der Konzerne Kronospan (Salzburg/Zypern), Egger (Tirol) und HS Timber (ehem. Schweighofer, Wien/NÖ), auf die fünf Millionen, 9,5 Millionen bzw. zehn Millionen Euro Strafe entfallen. Angesichts der jeweiligen jährlichen Konzernumsätze von vier Milliarden, 2,8 Milliarden und 520 Millionen Euro werden sie es trotz Wirtschaftskrise verkraften können. Alle drei haben rechtliche Verfehlungen eingestanden und zudem natürlich zugesagt, künftig höhere Standards bei Sorgfaltspflichten und Verhaltenskodizes anzuwenden – vor allem freilich bei ihren Zulieferern.

Dass in Rumänien illegales Holz aus nicht genehmigten Waldrodungen und Kahlschlägen auf den (Schwarz-)Markt kommt und international vertrieben wird, gilt als nicht allzu ungewöhnlich, da auch die einheimische Politik mitunter involviert ist. Überraschender ist hingegen, dass die Behörden in diesem Fall endlich einmal konsequent vorgegangen sind (sofern man dies bei einem Vergleich sagen kann). Wie aus den erwähnten Umsätzen hervorgeht, ist das Holzgeschäft äußerst lukrativ, und viele westeuropäische Konzerne bedienen sich gerne bei den ausgiebigen rumänischen Wäldern – auf billige Weise: Die Löhne für Arbeitskräfte, Nebenkosten, Umweltstandards sowie somit letztlich die Abnehmerpreise sind hier natürlich niedriger als z.B. in Österreich, weswegen sich umso mehr Profit machen lässt. Der legale wie illegale Holzschlag, dem freilich auch keine Wiederaufforstung folgt, bedroht somit immer mehr jene rund 27 Prozent des rumänischen Staatsgebietes, die noch von Wäldern bedeckt sind. Auch dies ist ein Ergebnis der Eingliederung Rumäniens in das Ausbeutungssystem des Imperialismus sowie der EU.

Quelle: ORF

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