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No kangaroos in Austria?

Heuer kommt der erste Sommerlochartikel schon im April: In Niederösterreich ist ein Känguru ausgebüxt und springt durch das beschauliche nördliche Weinviertel. Wir sagen: Lauf, Skippy! Oder: Hüpf!

Hollabrunn. Amerikanischen Touristen muss man’s manchmal erklären: „No kangaroos in Austria!“. Es gibt keine wildlebenden Kängurus in Österreich, sondern nur in Australien, was man nicht verwechseln sollte. Doch manchmal stimmt das gar nicht – so etwa gegenwärtig im niederösterreichischen Weinviertel.

Ja, richtig: Durch die Wälder des Bezirks Hollabrunn hüpft momentan ein Känguru. Genauer gesagt: ein Wallaby (Notamacropus), d.h. ein Vertreter einer etwas kleineren Gattung aus der Kängurufamilie. Das springfreudige Beuteltier ist aus einem Privatgehege entwischt und genießt nun seine neu gewonnene Freiheit. Der Besitzer bemüht sich darum, das Wallaby mittels einer Falle wieder einzufangen, bislang jedoch erfolglos. Schaulustige und selbsternannte Kängurujäger machen es nicht einfacher, denn das Tier ist unbekannten Menschen gegenüber recht scheu, wie der Besitzer sagt, der jedoch um Hinweise bittet. Der Flüchtige ist männlich, etwa 75 Zentimeter groß und hört auf den Namen „Captain“ (oder eben nicht).

Sollte der Ausreißer seinen Häschern entkommen und erfolgreich untertauchen, so hat er tadellose Überlebenschancen, auch wenn das Weinviertel nicht Australien ist. In Europa existieren bereits zwei wildlebende Wallabypopulationen, die sich aus entlaufenen Zootieren entwickelt und stetig vermehrt haben. Eine davon lebt bei Rambouillet, 50 Kilometer südwestlich von Paris, die andere auf der britischen Isle auf Man. Beide Gruppen bestehen jeweils aus bis zu 150 Tieren. Was der „Captain“ also noch bräuchte, um Austria gleichauf mit Australia zu bringen, wären Artgenossinnen zur Familiengründung.

Quelle: ORF

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