HomePanoramaÖsterreich: Kritik an Regierungspolitik gegen Affenpocken

Österreich: Kritik an Regierungspolitik gegen Affenpocken

Wien. Mit Stand 1. August sind offiziell 132 Personen in Österreich an den Orthopoxviren, auch als humane Affenpocken bekannt, erkrankt. Allein in Europa werden ca. 6.000 Fälle gemeldet, die Dunkelziffer dürfte wesentlich höher liegen. Außerhalb Afrikas besteht praktisch die Gesamtzahl der Erkrankten aus homo- oder bisexuellen Männern – jedoch zeigt das Beispiel Afrika, dass bei fehlenden Gesundheitsschutzmaßnahmen für Betroffene, eine rasche Verbreitung des Erregers begünstigt wird. Wegen der stärkeren Ausbreitung der Affenpocken in Österreich mehrt sich Kritik, vor allem von Vertretern LGBT-naher Organisationen, wie der HOSI Wien, die praktisch eine Untätigkeit des von den Grünen geführten Gesundheitsministeriums verorten; weder gebe es eine Informationskampagne für die Risikogruppen, noch werden vorhandene Informationen in verschiedene Sprachen übersetzt oder gar gezielt interveniert, um Schutzmöglichkeiten anzubieten.

Impfstoffmangel dank Kapitalismus

Kritisch muss auch die faktische Nicht-Verfügbarkeit von Impfstoffen gesehen werden. Zwar meldet der ORF, dass 2300 Impfstoffe des US-amerikanischen Impfstoffes Jynneos zur Verfügung stehen werden, klar ist aber auch, dass dies kaum ausreicht, um den Bedarf zu decken. Als vorbeugende Schutzmaßnahme bzw. zur Verminderung eines schweren Krankheitsverlaufs stehen seit Jahren Impfstoffe zur Verfügung, die sich in den Händen von großen Monopolkonzernen, wie Bavaria Nordic, befinden. Jynneos und Imvanex werden beide von derselben Firma produziert, erstere besteht eigentlich aus zwei Dosen und wird in den USA wegen des Mangels an Impfstoffen off-label mit nur einer Dosis geimpft. Unklar ist, ob auch in Österreich dies so zur Anwendung kommt. 

Ohne eine Informationskampagne und ohne Schutzmaßnahmen für Betroffene, um das Virus einzudämmen, ohne die Verfügbarkeit von Impfstoffen sowohl zur Vorbeugung als auch für bereits Infizierte, werden sich noch mehr Menschen infizieren und unnötig an einer Erkrankung leiden, welche schon vor Jahren hätte ausgemerzt werden können.

Quelle: Ages/ORF

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