HomePanoramaRegenbogenfahne vor katholischer Kirche angezündet

Regenbogenfahne vor katholischer Kirche angezündet

Als Zeichen der Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften hissten einige österreichische Pfarren zuletzt Regenbogenfahnen – in Vorarlberg ging jedoch eine davon in Flammen auf.

Hard/Feldkirch. Als Reaktion auf das vatikanische Segnungsverbot homosexueller Paare hissten verschiedene römisch-katholische Pfarren in Österreich seither die Regenbogenfahne. Damit sollte ein klares Bekenntnis für die Anerkennung aller Partnerschaften sowie gegen die Entscheidung der päpstlichen Glaubenskongregation markiert werden. Und so wehte das Symbol der LGBTQ+-Community in rot-orange-gelb-grün-blau-violetter Farbenpracht von einigen Kirchtürmen, ‑fassaden und ‑dächern, so z.B. bei der Pfarre Breitenfeld in der Wiener Josefstadt (sie ist wie der Papst nach dem Heiligen Franziskus benannt) oder bei der Pfarre St. Jakob im niederösterreichischen Schwechat. Vor der Kirche zu St. Sebastian der Pfarre Hard am Bodensee montierte man die Regenbogenfahne auf einem Flaggenmast – und hier hatte die Beflaggung auch unerwartete und rabiate Konsequenzen.

Als hätte es einen Beweis gebraucht, dass die Anerkennung und Gleichstellung Homosexueller immer noch auf erhebliche Intoleranz und Feindschaft stößt, geschah in Hard nämlich Folgendes: Unbekannte Täter überschütteten die kirchlich gehisste Regenbogenfahne mit einer brennbaren Flüssigkeit – und zündeten sie danach an. Am vergangenen Dienstagmorgen wurde sie abgebrannt vorgefunden. Die Polizei ermittelt, der sozialdemokratische Bürgermeister ist beschämt, die Pfarre reagierte auf ihre Weise: Sie zog nun statt der komplett zerstörten Regenbogenfahne die schwarze Trauerflagge auf.

Der homosexuellenfeindliche, mutmaßlich „christlich“-fundamentalistische Anschlag auf die Harder Fahne blieb übrigens nicht der einzige Vorfall in Vorarlberg: Bei der Pfarre Feldkirch-Altenstadt wurde die Regenbogenfahne schon in der Nacht auf vergangenen Sonntag von Unbekannten vom Flaggenmast geholt und entwendet. Die Pfarre hat freilich bereits eine neue gekauft, die kriminalistische Aufklärung könnte hingegen schwierig werden. Den Tätern darf man aber den Hinweis geben: Gott sieht alles. Lieber bekehren und vorsichtshalber reuig beichten gehen – zumindest beim Pfarrer, wenn schon nicht bei der Polizei.

Quelle: ORF

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