HomePanoramaRund 8.000 leerstehende Wohnungen in Vorarlberg

Rund 8.000 leerstehende Wohnungen in Vorarlberg

Greenpeace schätzt, dass in Vorarlberg etwa 8.000 Wohnungen leerstehen, was einer Leerstandsrate von 3,9 Prozent entspricht. Die Umweltschutzorganisation fordert eine Abgabe, da das Bevölkerungswachstum langsamer als der Bau neuer Wohnflächen ist.

Bregenz. Gemäß aktuellen Schätzungen von Greenpeace befinden sich in Vorarlberg etwa 8.000 Wohnungen ohne Bewohner. Dies entspricht etwa 618.000 Quadratmetern ungenutzter Wohnfläche, wie von der Umweltorganisation angegeben. Vorarlberg weist somit eine Leerstandsrate von 3,9 Prozent auf, was den zweitniedrigsten Wert unter den österreichischen Bundesländern darstellt.

Gemäß Greenpeace-Analysen stehen in Österreich derzeit 230.000 Wohnungen leer, während jährlich etwa 60.000 neue Wohnungen errichtet werden. Um die Versiegelung von Boden zu vermeiden, fordern die Umweltschützerinnen und Umweltschützer eine Abgabe für Leerstände. Sie betonen dabei, dass das Bevölkerungswachstum deutlich langsamer ist als der Bau neuer Wohnflächen. Greenpeace stellt fest, dass während die Wohnfläche zwischen 2011 und 2021 um 6,3 Prozent gewachsen ist, der Wohnraum im selben Zeitraum fast das Doppelte an Zuwachs verzeichnete.

Einsparung von bis zu 4.170 Hektar Fläche für Neubauten

Greenpeace-Expertin Melanie Ebner erklärte in einer Aussendung, dass durch die Reaktivierung leerstehender Wohnungen und sporadisch genutzter Zweitwohnungen bis zu 4.170 Hektar Fläche für Neubauten eingespart werden könnten. Sie betonte, dass dies etwa der gesamten Bodenfläche entspricht, die Österreich in einem Jahr verbraucht.

Greenpeace gibt an, dass die durchschnittliche Leerstandsquote in Österreich bei 4,7 Prozent liegt. Die Bundesländer mit den höchsten Quoten sind Kärnten (5,7 Prozent), Tirol (5,6 Prozent) und Salzburg (5,2 Prozent), während Wien mit 3,4 Prozent und Vorarlberg mit 3,9 Prozent niedrigere Leerstandsquoten aufweisen. Greenpeace hebt hervor, dass 11,5 Prozent aller Wohnungen in Österreich als Nebenwohnsitz registriert sind. Die höchsten Anteile an Nebenwohnsitzen sind im Burgenland sowie in Niederösterreich und Salzburg zu finden. Die Regierung plant unterdessen, den Bundesländern mehr Spielraum bei der Erhebung einer Abgabe für leerstehende Wohnungen zu gewähren. Die Begutachtung für die erforderliche Änderung im Verfassungsgesetz endet am Mittwoch.

Statistik Austria: 650.000 leerstehende Wohnungen insgesamt

In Österreich gibt es tatsächlich keine genaue statistische Erfassung darüber, wie viele Wohnungen leerstehen, geschweige denn eine detaillierte Aufschlüsselung der Gründe für den Leerstand. Statistik Austria vergleicht regelmäßig die Gesamtzahl aller Wohneinheiten in Österreich mit dem Melderegister und kam so zuletzt auf rund 650.000 Wohnimmobilien, an denen niemand gemeldet ist. Allerdings gibt die Statistikbehörde zu bedenken, dass diese Zahl nicht direkt mit klassischem Leerstand gleichzusetzen ist. Sie umfasst beispielsweise auch Ferienwohnungen, die zur Vermietung angeboten werden, Wohnungen, die kurzzeitig zwischen zwei Vermietungen leer stehen, oder Kleingartenhäuser.

Greenpeace analysierte die verfügbaren Daten und ermittelte die Anzahl der Wohnungen, für die theoretisch eine Leerstandsabgabe erhoben werden könnte. Die NGO-Berechnungen basierten ebenfalls auf den gemeldeten Wohnsitzen, die von der Statistik Austria erhoben wurden. Greenpeace kombinierte diese Daten jedoch mit weiteren Erhebungen aus Österreich, einschließlich einer Studie aus Vorarlberg aus dem Jahr 2018. Laut einem Bericht des ORF-Radiosenders Ö1 war diese Studie bisher die genaueste Untersuchung zum Leerstand. Dabei wurden Meldedaten mit Informationen von Stromzählern ergänzt und nicht gemeldete Nutzungen herausgefiltert.

Während Greenpeace allein eine (immer symbolisch bleibende) Abgabe für Leerstand fordert, ist eine elementare Forderung von Kommunistinnen und Kommunisten, im Einklang mit den Nöten und Bedürfnissen der Bevölkerung, Leerstand zu enteignen, um ihn für die Gesellschaft nutzbar zu machen.

Quelle: ORF

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