HomePolitikÖsterreich "Spitzenreiter" bei rassistischer Polizeigewalt gegen Schwarze

Österreich „Spitzenreiter“ bei rassistischer Polizeigewalt gegen Schwarze

Österreich/EU. Laut einer Studie der „Fundamental Rights Agency“ (FRA) der Europäischen Union namens „Being Black in the EU“ ist Österreich negativer Spitzenreiter bei rassistischer Polizeigewalt, die sowohl physische Angriffe als auch generell diskriminierendes Verhalten einschließt. In der Studie wurden ca. 6.000 Interviews mit Personen afrikanischen Ursprungs durchgeführt. Von den Befragten – die Mehrheit junge Männer – sagten EU-weit 5 % aus, sie seien in den letzten fünf Jahren Opfer eines physischen, rassistisch motivierten Angriffs der Polizei gewesen. In Österreich lag dieser Wert bei 13 %, allein durch Finnland (14 %) übertroffen. Wiederum im Spitzenfeld liegt Österreich gemeinsam mit Irland bei generell rassistisch motivierten Angriffen, inklusive solcher von Polizeibeamten im selben Zeitraum. Im letzten Jahr vor der Befragung hingegen erfolgten die meisten rassistisch motivierten Angriffe der Polizei in Österreich (11 %).

Diskriminierendes Verhalten

Was rassistische Polizeikontrollen angeht, bei denen u.a. aus unklaren Gründen Identitätsfeststellungen bei migrantisch aussehenden Personen durchgeführt werden („Racial Profiling“), sticht Österreich besonders stark hervor. Vergleicht man die Befragungsergebnisse beispielsweise mit denen von Finnland in den letzten 12 Monaten, wo ebenfalls viel „Racial Profiling“ verortet wird, betragen die Zahlen für Österreich das achtfache. Nicht zufällig vertrauen in Österreich die meisten Schwarzen der Polizei nicht, gleichzeitig geht auch aus der Befragung heraus, dass Österreich zu den Ländern gehört, in der Polizeibeamte kaum mit Anzeigen (geschweige denn mit Strafen) rechnen müssen. 

Quelle: FRA

BILDQUELLEPatrick Peyr
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