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Schulstart: Gefahren und Unklarheiten

Am vergangenen Montag verkündetet die Bundesregierung auf ihrer xten Pressekonferenz in Sachen Corona unter anderem, dass eine Öffnung der Schulen nach den Semesterferien kommt. Die Details zu dieser Öffnung wurden am darauffolgenden Tag durch das Bundesministerium in einer neuerlichen Pressekonferenz konkretisiert. Die Kritik an den Plänen wird laut. Nicht weil der Schulbetrieb wieder in Präsenz starten soll, sonders vielmehr, weil sich erneut zeigt, dass das sogenannte Krisenmanagement mehr als Kurzsichtig und ‑fristig ist. 

Man könnte meinen, dass sich das bisschen Unterricht und testen quasi ohnehin von allein macht ein Schichtbetrieb in Schulen ohne jedweden Mehraufwand möglich wäre. Planung und Sicherheit scheinen vollkommen überbewertet. Dies trifft insbesondere auf Wien und Niederösterreich zu, wo bereits am kommenden Montag die Schule wieder in Präsenz starten soll. Noch am Donnerstag lagen laut Lehrerinnen- und Lehrervertretern keinerlei Anweisungen vor. Seitens des Ministeriums hieß es, dass der Erlass nun an die Schulen unterwegs sei. Wie bei solchen Vorbereitungszeiten Auskünfte durch die Schulleitung an Kolleginnen und Kollegen und dann wiederum an Eltern und Schülerinnen sowie Schüler weitergeleitet werden sollen ist unklar. Aber das sieht das Ministerium bekanntlich nicht so eng, denn Pannen gehören ja fast schon zum guten Ton im Corona-Mangement. Ein paar Infizierte mehr oder weniger scheinen hier ein kleine Kollateralschaden, trotz weiterhin unklarer Spätfolgen.

Nasenbohrtest unzureichend

Das scheint auch das Motto bei den Tests zu sein. Diese haben lediglich eine Sensität von 40 Prozent. Das bedeutet nicht einmal jede zweite Infektion wird durch den sogenannten Nasenbohrtest erfasst. Somit befindet man sich ja fast schon wieder im Blindflug und es wird aber so getan als, ob der Gesundheitsschutz der Kolleginnen und Kollegen ebenso wie der Schülerinnen und Schüler gesichert sei, durch einen Eintrittstest. Anders als PCR-Tests oder Antigentests handelt es sich bei dem Nasenbohrtest wie der Name schon sagt nicht um einen Rachenabstrich. Man geht davon aus, dass hierdurch wenigstens Superspreader identifiziert werden können. Weiters ist unklar, wie genau die Testungen erfolgen und in welchem Rahmen. Im Elternbrief für Volksschulkinder Erziehungsberechtigte von Bildungsminister Faßmann (ÖVP) hieß es hierzu: „Die Selbsttests werden zweimal in der Woche zu Unterrichtsbeginn in der Schule durchgeführt. Ihre Schule wird Ihnen dazu die Details mitteilen. Die Testung in der Schule wird von den Pädagog/inn/en gut vorbereitet und begleitet. Wenn Sie möchten, können Sie vor Beginn des Schultages den Test gemeinsam mit Ihrem Kind an einer Teststation an der Schule durchführen. Grundsätzlich ist dies aber nicht notwendig. Viele von Ihnen haben den Test bereits mit Ihrem Kind „geübt“.“

Wie der Schichtbetrieb der höheren Schulstufen genau organisiert werden soll, ist auch noch nicht klar, außer dass Gruppe A Montag und Dienstag kommt sowie Gruppe B Mittwoch und Donnerstag, Freitag ist für alle Distance Leaning angesagt. Aber das verlässt sich das Bildungsministerium sicherlich auch darauf, dass die Kolleginnen und Kollegen das Problem lösen.

Für den (Klein)Kinderbetreuungsbereich gibt es nach wie vor keine der dringend notwendigen Konzepte. Aber bei dem Krisenmanagement stellt sich ohnehin die Frage, ob es mehr als einen symbolischen Unterschied machen würde.

Quelle: ORF/Bundesministerium für Bildung Wissenschaft und Forschung/Kleine Zeitung

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