HomePolitikSitzblockade und Protestcamp gegen Lobau-Autobahn und Stadtstraße in Wien

Sitzblockade und Protestcamp gegen Lobau-Autobahn und Stadtstraße in Wien

Die Bundesstraßengesellschaft Asfinag als Baustellenbetreiber will „auf Kommunikation setzen“. „Wir haben leere Worte satt“ entgegnet eine Sprecherin von Fridays for Future. 

Wien. Seit Montag, 06.00 Uhr früh blockierten Aktivistinnen und Aktivisten aus mehreren Umweltschutzorganisationen die Baustelle der sogenannten Stadtstraße, die als Zubringer vom neuen Stadtteil Seestadt Aspern zur künftigen Lobau-Autobahn dienen soll. Die Stadtstraße ist ein Projekt der Stadt Wien, die geplante Autobahn samt Tunnel unter dem Naturschutzgebiet ist Bundessache. Umweltministerin Leonore Gewessler von den Grünen unterzieht sämtliche großen Straßenbauvorhaben, für die der Bund zuständig ist einer Evaluierung, so auch die Lobau-Autobahn.

Die Gegner der beiden Straßenprojekte argumentieren, dass neue Hochleistungsstraßen nur zusätzlichen Verkehr anziehen. Im Falle der Lobau-Autobahn sollte die Ostumfahrung von Wien vom Knoten Schwechat bis in den Norden der Stadt geschlossen werden. Dass die Südost-Tangente als am stärksten befahrene Straße Österreichs entlastet werden muss, liegt auf der Hand. Einen sehr großen Anteil des Verkehrs macht aber der Transit und hier vor allem der Warenverkehr mit LKWs aus. Für eine Verlagerung des Warentransports auf die Schiene müsste in die ÖBB-Infrastruktur investiert und der Straßenverkehr verteuert werden, indem es zum Beispiel höhere Löhne für die LKW-Fahrer und höhere Mautgebühren gibt.

Die vorwiegend sehr jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Sitzblockade schlugen am Nachmittag ihre Zelte in der Nähe auf und wollen die Sitzblockade fortsetzen.

Die Asfinag als Baustellenbetreiberin verkündete, man wolle auf Kommunikation setzen und mit den Aktivistinnen und Aktivisten in Dialog treten. „Wir haben leere Worte satt!“, entgegnet darauf Mirjam Hohl von Fridays for Future: „Seit Jahrenzehnten gibt es Proteste gegen die geplante Lobau-Autobahn, seit Jahren gehen in Wien – so wie überall auf der Welt – tausende Jugendliche für Klimagerechtigkeit auf die Straße. Politik und Wirtschaft haben oft genug gezeigt, dass sie an einem ehrlichen Dialog und vor allem an Taten nicht interessiert sind.“

Der Vorwurf, den manche der beteiligten Organisationen an die Stadt Wien richten, dass sie nicht den öffentlichen Verkehr fördern würde, geht allerdings ins Leere, denn Wien errichtet mit der U5 gerade eine neue U‑Bahnlinie und baut auch die anderen bereits existierenden Linien laufend aus.

Quellen: System Change not Climate Change/derstandard​.at

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