Während die breite Masse der Bevölkerung unter den horrenden Spritpreisen leidet, machen die Ölkonzerne Extraprofite und Rekordgewinne.
Wien. Eine Tankfüllung Super (40 Liter, entspricht Kleinwagen) kostet um 33 Euro und eine Tankfüllung Diesel um 34 Euro mehr als vor einem Jahr. Seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine am 24. Februar 2022 sind Super und Diesel damit um 42 Prozent teurer geworden. Die Kosten für den Rohstoff der Marke Brent sind in diesem Zeitraum „nur“ um 30 Prozent gestiegen, was darauf hinweist, dass die Mineralölkonzerne auch noch satte Zusatzprofite einstreifen und Rekordgewinne verzeichnen.
Das neue Modewort lautet „windfall profits“, was nicht ganz die Tatsachen beschreibt. Denn es ist kein Zufall, den der Wind daherweht, dass die Konzerne mit zusätzlichen Aufschlägen Extraprofite verdienen, sondern die Logik des Kapitalismus. Das Streben nach größtmöglichem Profit gehört zu den Naturgesetzen des Kapitals und ist nicht mit moralischen Apellen, wie sie vor allem von Sozialdemokraten und Grünen immer wieder daherkommen, abzuschaffen.
Rohstoffversorgung in öffentliche Hand
Wer die Spekulation mit Rohstoffen dauerhaft unterbinden will, sollte zumindest einmal beginnen, die Ursache zu bekämpfen, nämlich unserem Fall in Form der Vergesellschaftung der Ölkonzerne. Im monopolkapitalistischem Umfeld wäre das trotzdem nur ein Tropfen auf den heißen Stein, da die realen Machtverhältnisse ständig gegen eine solche Ausschaltung der Profitinteressen stehen würden. In Österreich war mit der OMV der größte Erdölkonzern jahrzehntelang in der Hand des Staates, bis die Sozialdemokraten gemeinsam mit der ÖVP in den 1990er-Jahren ihre verbrecherische Privatisierungsoffensive durchführten. Heute ist der Staat Österreich an der OMV nur mehr Minderheitsaktionär und der Konzern ist ein profitorientierter Ölmulti wie die anderen auch.
Quelle: ots