Die Tourismusbetriebe beteiligen sich (nicht nur) in Oberösterreich sehr schleppend an den Corona-Testungen. Hauptgrund dürfte die Angst vor Schließungen sein. Es geht offenbar darum, bis zum Ende der Sommersaison noch so viel Profit wie möglich zu erwirtschaften.
Oberösterreich. Die sogenannte „Strategie“, mit der das Tourismusministerium unter Elisabeth Köstinger und ihr oberösterreichischer Parteikollege und Tourismuslandesrat Markus Achleitner vorgehen, erweist sich immer als reine Kampagne für’s Image. Laut Recherchen des ORF Oberösterreich wurden knap 4200 Tests in 115 Tourismusbetrieben durchgeführt, damit liegt Oberösterreich im letzten Länderdrittel, ohne dass ein Anstieg an Testungen wahrscheinlich wäre.
Die Gründe sind vielfältig, jedoch sicher nicht in der angeblich besonders kleinteiligen Hotelstruktur begründet, wie Gerold Royda, Tourismus-Obmann der WKO OÖ, es begründet. Ein wichtiger Grund ist, dass bei einem positiven Testergebnis der Betrieb aus Sicherheitsgründen für eine bestimmte Zeit zugesperrt werden könnte, was besonders die wirtschaftlich mächtigsten Tourismusbetriebe vehemment ablehnen. Trotz dem Cluster in St.Wolfgang und den potentiellen Gesundheitsrisiken, denen insbesondere die Beschäftigten ausgesetzt sind, zeigt das Kapital einmal mehr, dass es jetzt darum geht, so viele Profite wie möglich bis zum Ende der Sommersaison zu machen.
In diesem Kontext ist auch denkbar, dass Betriebe Druck aufbauen, dass es ja nicht zu flächendeckenden Corona-Screenings kommt, was sowieso nie vorgesehen war, da die Corona-„Teststrategie“ Köstingers auf Freiwilligkeit beruht, weshalb von den groß angekündigten 65.000 Corona-Tests im Tourismus, die ab Anfang Juli jede Woche hätten durchgeführt werden sollen, bis zum Ende des Monats gerade einmal 10.200 Tests durchgeführt und 24000 Anmeldungen erfolgt waren. Manchen bürgerlichen Medien, wie dem Standard, liegen zudem Berichte vor, wo die Arbeitgeber sich gegen regelmäßige Tests wehren, da die Hin- und Rückfahrtszeiten zu den Teststationen zu lange dauern.