Am 29. März 2025 versammelten sich in Klostermarienberg Mitglieder sowie Freundinnen und Freunde der Partei der Arbeit Österreichs (PdA), der Jugendfront und des KZ-Verbands/Verband der AntifaschistInnen Burgenland, um an den 80. Jahrestag der Befreiung durch die Rote Armee zu erinnern.
In der Nacht vom 28. auf den 29. März 1945 erreichte eine Vorhut der sowjetischen Truppen die burgenländische Grenze. Nur Stunden später wurde Klostermarienberg von der Roten Armee befreit – ein harter Kampf gegen die deutschen Faschisten, die noch Kinder und alte Männer als letztes Aufgebot in den aussichtslosen Krieg schickten. Wenige Tage später, am 6. April, erreichten die sowjetischen Truppen Wien, das am 13. April 1945 endgültig für befreit erklärt wurde. Der Grenzübertritt markiert somit einen wichtigen Moment in der Geschichte der Befreiung Österreichs vom Faschismus und der deutschen Fremdherrschaft.
Die Kundgebung machte deutlich: Die Erinnerung an 369 Wochen faschistische Terrorherrschaft bleibt Mahnung und Verpflichtung zugleich. In ihren Redebeiträgen würdigten die Vertreter der PdA, der Jugendfront und des KZ-Verbands die Leistung der Roten Armee im Kampf gegen den Deutschen Faschismus und den Naziterror sowie den antifaschistischen Widerstand, der insbesondere durch die Kommunistinnen und Kommunisten getragen wurde und gedachten der unzähligen Opfer des Naziregimes.


Mathias Schneider, Sekretär der Partei der Arbeit Österreichs zeichnete in seiner Rede die Ereignisse von vor 80 Jahren nach: „Wir stehen hier an einem Ort im östlichsten Teil Österreichs, von dem aus die Rote Armee heute vor exakt 80 Jahren begann, den Großteil Österreichs von der faschistischen Barbarei zu befreien.
In der Woche vor Ostern im 45er-Jahr sollte auch für den Kriegsverlauf in Österreich von entscheidender Bedeutung sein. Am Donnerstag, 29. März 1945 erreichte die 3. Ukrainische Front der Roten Armee unter Marschall Fjodor Iwanowitsch Tolbuchin nach schweren Gefechten gegen die Heeresgruppe Süd der deutschen Wehrmacht zum ersten Mal österreichischen Boden: Exakt um 11:05 Uhr überschritten sowjetische Truppen in unmittelbarer Nähe die Grenze des damaligen Deutschen Reiches. Dieser historische Moment kennzeichnet den Beginn der Befreiung des östlichen Teils Österreichs. Denn erst einen Monat später, am 28. April, sollten die Westalliierten in Tirol Österreich betreten.
Über die Bucklige Welt rückten die Sowjets Richtung Wien vor. Die Parole Tolbuchins, die bereits die Einnahme von Sofia, Bukarest und Belgrad befehligt hatte, lautete: „Je näher Wien – desto näher Berlin, dem Ende des Krieges und dem Sieg!“ Und er versuchte, der Zivilbevölkerung die von der faschistischen Propaganda geschürten Ängste gegenüber „den Russen“ zu nehmen. Auf Plakaten und Flugschriften war zu lesen: „Die Rote Armee kommt nicht als Eroberungsarmee nach Österreich, sondern als Befreiungsarmee!“ Und so war es auch!“
Auch Moritz Pamminger, Vorsitzender der Jugendfront, richtete ein paar Worte an die Anwesenden. Er hging auf die Rolle junger Kommunistinnen und Kommunisten im Widerstand ein: „Der Anschluss und der darauffolgende Terror gegen die Organisationen der Arbeiterklasse, der deutlich brutaler war als jener des austrofaschistischen Regimes, traf den KJVÖ hart. Nichtsdestotrotz konnte der Kommunistische Jugendverband seine Arbeit in der Illegalität wieder aufnehmen. Neue, den Behörden noch nicht bekannte Personen begannen Organisationsstrukturen zu schaffen und eine Dezentralisierung voranzutreiben. Es setzte sich die von KPÖ und KJVÖ propagierte Losung „Du bist die Partei“ durch. All jene Genossinnen und Genossen, die sich zu den Prinzipien und Zielen des Verbandes bekannten, hatten von nun an die Hauptlast des Widerstandes zu tragen. Wie zuvor im Austrofaschismus versuchte man auch in den legalen Massenorganisationen der Nazis zu wirken und die Jugend über den imperialistischen und räuberischen Charakter des deutschen Faschismus aufzuklären. Einen großen Stellenwert nahm aber auch die Sabotage der Rüstungsproduktion und der Widerstand innerhalb der Wehrmacht und in den Konzentrationslagern ein.“
„Damals wie heute gilt: Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!“, lautete die zentrale Botschaft der Versammlung. Es sei unerlässlich, die Lehren der Geschichte wachzuhalten und aktiv gegen jede Form des Faschismus einzutreten.