Die FPÖ hat im Wiener Gemeinderat den Antrag gestellt, die Stalin-Gedenktafel in der Schönbrunner Schloßstraße in Meidling zu entfernen.
Wien. Bereits im Jahr 2008 stellte die FPÖ in der Meidlinger Bezirksvertretung einen gleichlautenden Antrag. Erhalten wird die Gedenktafel für Josef Stalin von der Gemeinde Wien. Eine Entfernung dieser Gedenkstätte wurde unter Berufung auf den Staatsvertrag von 1955, der die Republik zur Erhaltung und Pflege der sowjetischen Denkmäler verpflichtet (Artikel 19), damals abgelehnt.
Am 21.12.1949, an Josef Stalins siebzigstem Geburtstag, wurde am Haus in der Schönbrunner Schloßstraße 30 die von der KPÖ gestiftete Gedenktafel von Josef Lauscher (Landesobmann der KPÖ-Wien und Gemeinderat) enthüllte und in die Obhut der Gemeinde Wien übergeben.
Der an der Enthüllung teilnehmende Bürgermeister von Wien, Theodor Körner (1916 bis 1918 Generalstabschef der k.u.k. Armee an der Isonzofront), sagte in seiner Rede: „Stalin und seine Rote Armee hat unserem Wien die Befreiung unter größtmöglicher Schonung der Stadt – das kann ich als Militärfachmann bestätigen – gebracht. Dafür sind wir ihm dankbar.“
Die FPÖ – ursprünglich unter der Bezeichnung VdU als Sammelpartei der Exnazis gegründet – ist Stalin nicht dankbar. Die von Stalin als Oberkommandierendem der Roten Armee erreichte totale Zerschlagung der Naziherrschaft und damit das Ende des Weltkriegs in Europa ist für sie eine ewige Niederlage. Bis vor einigen Jahren hielten die deutschnationalen Burschenschaften am 8. Mai, dem Jahrestag der bedingungslosen Kapitulation Nazideutschlands, am Heldenplatz ein „Totengedenken“ ab. Hauptredner bei dieser faschistischen Kundgebung waren prominente Funktionäre der FPÖ. „Wir haben sie vom Faschismus befreit, das werden sie uns nie verzeihen.“ hielt Marschall Schukow fest.
Zur Gedenktafel für Josef Stalin in der Schönbrunner Schloßstraße 30
Text der Tafel: „In diesem Haus wohnte im Jahre 1913 J.W. Stalin. Hier schrieb er das bedeutende Werk »Marxismus und die nationale Frage«“ Der Entwurf für die Tafel stammt von Architekt Ernst Plohjar.
Über die Anstifter der Demotageforderung und das Verhalten der Wiener SPÖ und der NEOS werden wir demnächst berichten.