Frankreich/Saint-Denis. Am 9. April meldete die sozialdemokratische Gewerkschaft UNI Global, dass sie ein gemeinsames Abkommen mit Auchan Retail und Carrefour zum Schutz der Arbeiterinnen und Arbeiter sowie der Angestellten am Arbeitsplatz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus unterzeichnet haben.
Inwiefern dieses Abkommen reale Konsequenzen für die Beschäftigten der Supermarkt- und Kaufhausketten hat, ist zu hinterfragen. Bei Carrefour in Saint-Denis in Frankreich kam es zu Protesten von Beschäftigten nach dem Tod einer Kassiererin. 19 Buchstaben reichten aus, um auf die faule Politik des Konzerns aufmerksam zu machen. Am 26. März, am selben Tag an dem Aïcha starb, 52 Jahre alt, 30 Jahre bei Carrefour als Kassiererin beschäftigt und als aktive Gewerkschafterin immer an der Seite der Beschäftigten, klebten sie Plakate an die Fenster mit den Worten:
„VOS PROFITS – NOS MORTES“ (EURE GEWINNE – UNSERE TOTEN)
Als die Corona-Krise ausbrach, arbeitete Aïcha noch und bediente tausende Kunden. Der Konzern verweigerte den Beschäftigten das Tragen von Mund- und Nasenschutz, da damit Kundinnen und Kunden vergrault werden würden. Als sie an COVID-19 erkrankte, sagte sie den Kolleginnen und Kollegen, dass sie bald wieder zurück sein würde, um ihnen bei der Arbeit zu helfen. Sie kehrte nie mehr zurück. Viele Supermarktketten verweigern den Beschäftigten ausreichend Schutz vor der Pandemie. Ihre Kolleginnen und Kollegen streikten in ganz Frankreich, ihre Parole sind 19 Buchstaben:
VOS PROFITS – NOS MORTES
EURE GEWINNE – UNSERE TOTEN
Quelle: PAME / UNI global