Wien. Die Imperialisten aller Länder können ihre todbringenden Spielchen besonders gut spielen, wenn die Völker in Animositäten gewiegt oder zu offenen Feindschaften verhetzt werden. Im Schatten des Krieges in der Ukraine und der westlichen Parteinahme wird auch ein Feindbild wieder rege gepflegt, das in unseren Breitengraden auf eine jahrhundertealte Tradition stützen kann: Den antirussischen Rassismus.
So wird seit Februar immer wieder von rassistischen Übergriffen gegen im Westen lebende Russinnen und Russen berichtet. Auch eine aktuelle Pressemeldung in Wien tätiger Lebensmittelhändler für russische Lebensmittel zeigt einen weiteren solchen Vorfall auf: Sticker mit der bewusst zweideutigen Aufschrift „Nein zu russischen Schweinen“ wurden an das Geschäft einer Händlerin angebracht, die sich mit einem Schild eigentlich eindeutig gegen den Krieg positioniert hatte. Wenn ein Schild „Nein zum Krieg“ mit „Nein zu russischen Schweinen“ beantwortet wird, so ist das als rassistische Kriegstreiberei zu verorten.
Von Anfeindungen abgesehen, kämpfen die Märkte für russische Lebensmittel vor allem mit Lieferschwierigkeiten. Einige Produkte werden schon gar nicht mehr geliefert, für viele weitere sei unklar, ob es sich um die letzten Lagerbestände handelt oder sie tatsächlich noch geliefert werden können. Hintergrund dafür sind die Wirtschaftssanktionen der EU gegen Russland. Sie sollten Lebensmittel theoretisch nicht betreffen – der Transport per Schiff oder per Flugzeug ist jedoch ausgeschlossen.
Quelle: ORF