Eisenstadt/Wels. Berichten zufolge kam es beim Möbelkonzern XXXLutz zur Kündigung eines Mitarbeiters des Zentrallagers im burgenländischen Zurndorf und das wenige Stunden nach Bekanntmachung einer Betriebsversammlung durch die Gewerkschaft. Diese Betriebsversammlung hatte das Ziel der Gründung eines Betriebsrates. Der Verdacht einer Motivkündigung, um die Gründung eines Betriebsrates zu verhindern und Abschreckung zu gewährleisten, liegt zumindest Nahe.
Der Konzern mit dem großen roten Stuhl als Markenzeichen hat sich nicht mit dieser Kündigung alleine zufriedengegeben, die Belegschaft wurde außerdem eineinhalb Stunden vor der geplanten Betriebsversammlung nach Hause geschickt. Wahrscheinlich gilt: Sicher ist sicher.
Vorgehen scheint System zu haben
Dass Betriebsratsgründungen blockiert werden, scheint an Standorten von XXXLutz System zu haben. In Deutschland sind immer bereits einige Fälle solcher Machenschaften an die Öffentlichkeit geraten.
Die zuständige Fachgewerkschaft vida Burgenland hat angekündigt, Klage gegen die Kündigung vor dem Wirtschafts- und Sozialgericht einzureichen.
Der Umgang des Konzerns deutet darauf hin, dass vor Ort vielleicht etwas zu verbergen ist oder zumindest, dass sich die Führung von XXXLutz im Klaren wäre, dass die organisierte Arbeiterschaft ein Unternehmen potentiell mehr kostet, als die Kolleginnen und Kollegen an einem Tag früher nachhause zu schicken. Es zeigt sich, man muss nicht in die USA oder auf Amazon schauen, um Praktiken zu beobachten, wie die Rechte der Arbeiterklasse angegriffen werden, es reicht ein Blick zu den heimischen Konzernen wie XXXLutz.
Quelle: APA-OTS