HomeKlassenkampfMetallindustrie: Test für Kampfbereitschaft der Gewerkschaften

Metallindustrie: Test für Kampfbereitschaft der Gewerkschaften

Die Unternehmer boten in der 2. Runde der KV-Verhandlungen in der Metallindustrie provokante 4,1 Prozent „Lohnerhöhung“, allerdings nur auf die Ist-Löhne. Es scheint sich dabei um eine gezielte Provokation zu handeln.

Wien. Die Kollektivvertragsverhandlungen für die 200.000 Beschäftigten der Metallindustrie wurden am 17. Oktober weitergeführt. Die zweite Verhandlungsrunde der Gewerkschaften PRO-GE und GPA mit dem Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) wurde nach sechs Stunden ohne Ergebnis unterbrochen. 

Die Kapitalvertreter boten in der zweiten Runde eine Ist-Lohn- und Gehaltserhöhung von 4,1 Prozent. KV-Löhne und ‑Gehälter sowie Zulagen sollen nicht erhöht werden. „Das Angebot ist angesichts der besonders erfolgreichen vergangenen Jahre und des aktuellen Wirtschaftswachstums eine Provokation. Das Verhandlungsteam der Gewerkschaften lehnt das Angebot als völlig unzureichend ab. Die BetriebsrätInnen werden daher bereits diese Woche die Belegschaften bei Betriebsversammlungen informieren und vorsorglich Beschlüsse für gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen einholen“, sagen die beiden Chefverhandler der Gewerkschaften, Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA). Die Forderung der Arbeitnehmerseite nach 10,6 Prozent mehr Lohn und Gehalt bleibt weiter aufrecht.

Es ist offensichtlich, dass die Vertreter der Metallindustrie mit diesem „Angebot“ die Gewerkschaften austesten wollen, besser gesagt: ihre Kampfbereitschaft und Kampffähigkeit. Nach der kämpferischen Stimmung auf den Betriebsrätekonferenzen finden nun von 19. bis 21. Oktober Betriebsversammlungen statt, die Kampfmaßnahmen erörtern sollen. Die Provokation der Unternehmer zielt darauf ab, dann schlussendlich einen Abschluss im Bereich der errechneten Inflationsrate von etwa sechs Prozent für die vergangenen zwölf Monate oder sogar darunter zu erreichen. Die kampfbereiten Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben sollten sich nicht ausreden lassen, so lange zu kämpfen, bis ein ordentlicher Abschluss zustande kommt. Die Gewinne der Konzerne sprudeln und es gibt keinen Grund, warum die Gewerkschaften einem schlechten Ergebnis zustimmen sollten.

Quellen: OTS

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