HomeKlassenkampfMetaller-KV: Betriebsrätekonferenzen zeigen Kampfbereitschaft

Metaller-KV: Betriebsrätekonferenzen zeigen Kampfbereitschaft

Die Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben sind kampfbereit. Das ist die Botschaft der Betriebsrätekonferenzen in allen Bundesländern an die Gewerkschaftsführung und an die Unternehmervertreter vor der 2. Runde der KV-Verhandlungen in der metalltechnischen Industrie.

Wien. Mehr als 1.800 Belegschaftsvertreterinnen- und Vertreter nahmen in der vergangenen Woche an Konferenzen der Gewerkschaften PRO-GE und GPA teil und beschlossen einstimmig, zwischen dem 19. und 21. Oktober Betriebsversammlungen in allen Betrieben der gesamten Metallindustrie und im Bergbau abzuhalten, sofern kommenden Montag kein Abschluss zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern erzielt wird.

„Die große Bereitschaft der Betriebsrätinnen und Betriebsräte, auch in den Betrieben gewerkschaftliche Maßnahmen zu setzen, zeigt uns, dass die Forderung nach 10,6 Prozent mehr Lohn und Gehalt mehr als berechtigt ist. Die Beschäftigten spüren die Teuerung massiv und erwarten sich bei den diesjährigen Kollektivvertragsverhandlungen zurecht ein Ergebnis, das nachhaltig ist und einem fairen Anteil der wirtschaftlichen Erfolge der Branche der vergangenen zwölf Monate entspricht“, betonen die beiden Chefverhandler der Gewerkschaften, Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA). Dass eine leichte Erhöhung der Löhne einen „fairen Anteil“ an den Gewinnen darstellen soll, zeigt allerdings, wie fern jeden Klassenkampfes die sozialdemokratische Gewerkschaftsführung ist.

„Die Gewinne der österreichischen Metallindustrie waren 2021 doppelt so hoch wie im Jahr 2020. 80 Prozent dieser Gewinne wurden an Aktionäre und Eigentümer ausgeschüttet. Angesichts dieser großartigen Ergebnisse kann es für uns keinen Grund zur Zurückhaltung bei den Lohn- und Gehaltsverhandlungen geben“, so die beiden Gewerkschafter. Die zurückliegenden Monate waren für die Branche in wirtschaftlicher Sicht sensationell und auch für dieses Jahr geht das WIFO von einem nach oben revidiertem gesamtwirtschaftlichem Wachstum von 4,8 Prozent aus.

„Die Unternehmer haben ausgezeichnet verdient und werden sich jetzt nicht davor drücken können, ein Stück des Kuchens abzugeben. Da helfen ihnen auch die übliche Schwarzmalerei und Ablenkungsmanöver wie die Einberechnung irgendwelcher Regierungsmaßnahmen nichts. Die Stimmung auf den BetriebsrätInnen-Konferenzen hat uns gezeigt, dass Solidarität und Kampfbereitschaft groß sind. Die beschlossenen Betriebsversammlungen sind ein erster Schritt, dem – wenn notwendig – jederzeit weitere folgen können“, so Wimmer und Dürtscher abschließend.

Es ist sehr zu hoffen, dass die Kollegen Wimmer und Dürtscher auch in den nächsten Verhandlungsrunde dazu stehen, was sie hier von sich geben. Üblicherweise macht der ÖGB nämlich nur Scheinmobilisierungen mit großem Geschrei, um dann letztendlich wieder einem schlechten Ergebnis abzuschließen. Ein weiteres Einknicken der Gewerkschaften wäre für die gesamte Arbeiterklasse eine Katastrophe, da sich die weiteren KV-Verhandlungen in anderen Branchen sehr stark am Abschluss in der metalltechnischen Industrie orientieren.

Quelle: OTS

BILDQUELLEPixnio CC0
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