HomeKlassenkampfWohlstandsbericht zeigt Fortschritte im Klimaschutz, Rückschläge bei Verteilungsgerechtigkeit und guter Arbeit

Wohlstandsbericht zeigt Fortschritte im Klimaschutz, Rückschläge bei Verteilungsgerechtigkeit und guter Arbeit

Wien. Der aktuelle Bericht der Arbeiterkammer über die gesellschaftliche und wirtschaftliche Lage in Österreich – der sogenannte AK-Wohlstandsbericht – zeichnet ein gemischtes Bild. Während in einigen Bereichen, wie dem Klimaschutz, moderate Fortschritte erzielt wurden, ist die Bilanz bei den meisten Zielen enttäuschend. Insbesondere bei der Verteilungsgerechtigkeit und dem Zugang zu guter Arbeit zeigen sich deutliche Rückschritte.

Die Auswirkungen der multiplen Krisen – von der COVID-19-Pandemie bis hin zur anhaltenden Inflation – sind tief in der Gesellschaft spürbar. Sie haben bestehende Probleme verschärft und die Fortschritte in vielen Bereichen zurückgeworfen. Insgesamt wurde bei vier von fünf Zielen eine negative Entwicklung festgestellt, nur im Bereich Klimaschutz konnte eine geringfügig positive Tendenz verzeichnet werden.

Besonders alarmierend ist die Situation im Bereich der Verteilung von materiellem Wohlstand. Die Vermögenskonzentration bleibt extrem hoch. Die reichsten fünf Prozent der Bevölkerung besitzen mehr Vermögen als die restlichen 95 Prozent zusammen. Die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich weiter, was zu einer erhöhten sozialen Ungleichheit führt, wie es unter der Prämisse der Profitmaximierung üblich ist. Die wirtschaftlichen Erholungsphasen kommen nicht allen Menschen gleichermaßen zugute, die Arbeiterklasse zahlt für die Krisen und hat wenig von Aufschwung und Produktivitätssteigerung.

Auch Einkommensungleichheit zeigt sich nach wie vor als Problem, besonders der Gender-Pay-Gap. Die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen verkleinern sich nur sehr langsam, was die strukturellen Ungleichheiten weiter zementiert.

Der österreichische Arbeitsmarkt zeigt sich nach auch wie vor stark von den multiplen Krisen, wie der COVID-19-Pandemie und der Inflation, belastet. Die Qualität der Arbeitsbedingungen hat sich nicht verbessert. Gleichzeitig steigt die Arbeitslosenquote leicht an, und obwohl die Erwerbstätigenzahlen hoch sind, nimmt die Zahl prekärer Arbeitsverhältnisse zu. Besonders betroffen sind Frauen, die nach wie vor den Großteil der unbezahlten Sorgearbeit leisten, was ihren Zugang zu sicheren und gut bezahlten Arbeitsplätzen erheblich erschwert.

Die Lebensqualität vieler Menschen wird durch steigende Lebenshaltungskosten und die Gefahr von Armut und Ausgrenzung belastet. Besonders die Wohnkosten und Gesundheitsversorgung stellen zentrale Probleme dar. Trotz der wirtschaftlichen Belastungen bleibt die allgemeine Lebenszufriedenheit stabil, doch die Ungleichheit innerhalb der Bevölkerung ist spürbar, heißt es im AK Wohlstandsbericht außerdem.

Weiter weist der Bericht aus, dass Österreich positive Entwicklungen im Bereich
des Klimaschutzes verzeichnen würde, insbesondere bei der Reduktion der
Feinstaubbelastung und Treibhausgasemissionen, Verbesserungen gibt es auch im Bereich des öffentlichen Verkehrs. Jedoch bleiben die Entwicklungen zu langsam und sind darüber hinaus nicht ausreichend sozial abgesichert. Denn u.a. die Energiepreiskrise führte zu
mehr Energiearmut.

Insgesamt muss somit auch für 2024 ein ernüchterndes Fazit gezogen werden, und die Lage für viele Menschen spitzt sich unter der Prämisse der kapitalistischen Profitmaximierung weiter zu. Die Forderungen und Empfehlungen eines Herrn Felbermayr vom WIFO erscheinen vor diesem Hintergrund schlicht wie ein Hohn! Aber da hilft kein Jammen und kein Klagen, sondern lediglich sich für seine Rechte einzusetzen und zu organisieren.

Quelle: Arbeiterkammer

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