Wien. Fünf Jahre nach den ersten SARS-CoV-2-Fällen in Österreich ist das Virus weiterhin präsent. Besonders in den vergangenen Monaten wurde deutlich, dass Corona neben anderen Atemwegserkrankungen wie Influenza und dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) das Gesundheitssystem belastet.
Belastung des Gesundheitssystems durch verschiedene Infektionswellen und Kapitalismus
Obwohl das österreichische Gesundheitssystem nicht akut überlastet ist, haben die Infektionswellen spürbare Auswirkungen auf die Belegung der Krankenhausbetten. Die Covid-19-Welle hat sich inzwischen abgeflacht, doch die Grippewelle und steigende RSV-Zahlen seit Jahresbeginn setzen das Gesundheitssystem weiter unter Druck. Besonders ältere Menschen und Kleinkinder sind von schweren Atemwegserkrankungen betroffen.
Das hängt aber damit zusammen, dass Reformen und der Fetisch der Regierungen, der Banken und Konzerne für Schwarze Zahlen zu immer mehr Engpässen im Gesundheitssystem führen. Zentralisierung der Krankenkasse, Schließung von Krankenhäusern und vermeintlich effiziente betriebswirtschaftliche Instrumente führen zu künstlichen Engpässen, Wartezeiten und Unterversorgung. Hier wird auch die kommende Regierung, egal welche Couleur, nichts ändern, es braucht grundlegende Veränderungen, die sich an den Bedürfnissen der Menschen und nicht der Wirtschaft orientieren.
Erhöhtes Risiko für Folgeerkrankungen
Lungenfacharzt Arschang Valipour im Gespräch mit der APA betont, dass nach einer Infektion das Risiko für Folgeerkrankungen bis zu drei Monate lang erhöht bleibt. Neben bakteriellen Lungenentzündungen können auch bestehende Grunderkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch eine Covid-Infektion entgleisen. Vor allem ältere Menschen sind nach einer Infektion oft geschwächt und benötigen vermehrt Pflege.
Sinkendes Risiko für schwere Verläufe und Todesfälle
Die Wahrscheinlichkeit eines schweren Covid-19-Verlaufs ist im Vergleich zu den frühen Pandemiejahren gesunken. Dies ist unter anderem auf die breite Immunisierung der Bevölkerung sowie den Einsatz antiviraler Medikamente zurückzuführen. Laut Valipour müssen weiterhin vor allem ältere Menschen ins Krankenhaus. Ab 80 Jahren ist das Risiko einer Hospitalisierung drei Mal so hoch wie bei den Über-60-Jährigen. Auch Menschen mit Vorerkrankungen wie Adipositas, Krebs oder Bluthochdruck sind besonders gefährdet.
Die Sterblichkeit von hospitalisierten Patientinnen und Patienten liegt inzwischen nur noch bei ein bis drei Prozent. Während sich die Behandlungsmethoden in den letzten zwei Jahren kaum verändert haben, gibt es eine Vielzahl neuer antiviraler Medikamente, auch wenn diese noch nicht flächendeckend zugelassen sind.
Hygienemaßnahmen und Impfempfehlungen
Im Krankenhaus bleibt der Umgang mit Corona-Infizierten durch erprobte Hygienemaßnahmen routiniert. Die Patientinnen und Patientenwerden weiterhin isoliert, um eine Ausbreitung zu verhindern. Personen mit erhöhtem Risiko für schwere Krankheitsverläufe, insbesondere Menschen über 60 Jahre, sollten sich laut Valipour weiterhin impfen lassen. Im Infektionsfall können zudem spezifische Covid-19-Medikamente eingenommen werden, um schwere Verläufe zu vermeiden.
Fazit
Corona bleibt auch fünf Jahre nach dem ersten Ausbruch ein fester Bestandteil des Krankheitsgeschehens in Österreich. Obwohl das Risiko schwerer Verläufe gesunken ist, zeigt sich, dass Covid-19 weiterhin eine ernstzunehmende Erkrankung ist, die in Kombination mit anderen Infektionen das Gesundheitssystem fordert. Die Impfung sowie antivirale Medikamente bleiben zentrale Maßnahmen zur Prävention und Behandlung.
Quelle: OÖ Nachrichten