In Eggelsberg ermittelt die Polizei gegen eine Metzgerei, die mutmaßlich hunderte Tiere illegal ohne Betäubung geschächtet hat; drei Verdächtige wurden wegen Tierquälerei angezeigt. Die Behörden durchsuchten mehrere Standorte, beschlagnahmten Datenträger, und der Fall sorgt für politische Diskussionen über Religionsfreiheit und Rechtsstaatlichkeit.
Braunau. Die Polizei ermittelt im Innviertel gegen eine Metzgerei in Eggelsberg, die verdächtigt wird, zahlreiche Schafe und Rinder ohne Betäubung illegal geschächtet zu haben. Aufgrund mehrerer anonymer Hinweise rückte der Betrieb ins Visier der Behörden. Ermittler des koordinierten Kriminaldienstes des Bezirkspolizeikommandos Braunau untersuchten den Fall über mehrere Wochen wegen des Verdachts auf Tierquälerei. Drei Personen wurden inzwischen angezeigt. In Österreich ist Schächten nur unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt, wobei das Tierschutzgesetz klare Vorgaben für eine fachgerechte Durchführung macht.
Laut der Staatsanwaltschaft Ried sollen die drei Verdächtigen bewusst gegen behördliche Vorschriften verstoßen haben, indem sie das vorgeschriebene Betäuben nach dem Halsschnitt unterließen. Zudem war kein Amtstierarzt anwesend, obwohl dies vorgeschrieben ist. Die Beschuldigten machten von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch und werden wegen Tierquälerei angezeigt.
Die Hausdurchsuchung erfolgte in Zusammenarbeit mit den Landeskriminalämtern Oberösterreich und Salzburg sowie der Bezirkshauptmannschaft Braunau, der Finanzpolizei und der Zollfahndung. Dabei beschlagnahmten die Ermittler mehrere Datenträger. Gleichzeitig wurden weitere Standorte überprüft, darunter eine Zweigstelle des Unternehmens in Salzburg.
Der Fall sorgt für Diskussionen. Integrationsministerin Claudia Plakolm (ÖVP) betont, dass Menschen in Österreich ihren Glauben ausüben dürfen, jedoch unter Einhaltung der geltenden Gesetze und Werte. „Wer dagegen verstößt, spürt die Konsequenzen unseres Rechtsstaates“, so Plakolm.
Quelle: ORF