Wien. Mit dem heutigen Tag ist der Reparaturbonus Geschichte – zumindest vorläufig. Laut Klimaministerium sind die Mittel ausgeschöpft, das Programm wird ausgesetzt. Ob und wann es weitergeht, bleibt offen. Inmitten einer angespannten sozialen Lage und steigender Lebenshaltungskosten trifft dieser Schritt ausgerechnet jene, die ohnehin schon unter der Teuerung leiden.
Der Reparaturbonus war für viele Menschen eine konkrete finanzielle Entlastung. Die Möglichkeit, kaputte Elektrogeräte günstiger reparieren zu lassen, bedeutete für viele Haushalte, teure Neuanschaffungen zu vermeiden. Dass nun ausgerechnet hier der Rotstift angesetzt wird, zeigt erneut: Wenn gespart wird, dann bei Maßnahmen, die den Alltag der breiten Bevölkerung erleichtern.
Gleichzeitig folgt die Maßnahme einem grundlegenden Problem kapitalistischer Produktionsweise: Produkte werden oft nicht für Langlebigkeit gemacht, sondern für den schnellen Austausch. Ob Smartphones, Waschmaschinen oder Kaffeemaschinen – viele Geräte sind so konstruiert, dass sie nach wenigen Jahren kaputtgehen. Reparaturen sind oft teuer oder technisch kaum möglich. Diese Praxis nützt vor allem den Herstellern, die auf ständigen Neukauf angewiesen sind. Für Konsumentinnen und Konsumenten bedeutet das hingegen zusätzliche Belastungen.
Der Reparaturbonus war zumindest ein kleiner Ausgleich für diese Fehlentwicklung – und ein klimapolitisch sinnvoller noch dazu. Während über „gezielteren Mitteleinsatz“ gesprochen wird, verschlechtert sich die Lage für Menschen mit wenig Einkommen ganz real. Ein kaputtes Gerät wird damit rasch zur finanziellen Hürde.
Dass der Förderstopp nicht das Ende des Programms sein soll, mag stimmen – doch die Richtung ist klar: In Zeiten knapper Budgets stehen nicht Unternehmenssubventionen oder klimaschädliche Großprojekte zur Disposition, sondern Programme, die den Alltag vieler erleichtern.
Quelle: ORF