Überraschend verstarb in Athen der Generalsekretär der Syrischen Kommunistischen Partei (SKP), Dr. Ammar Bakdash, im Alter von 70 Jahren. Mit ihm verliert die kommunistische Bewegung in der arabischen Welt und darüber hinaus einen entschlossenen Vorkämpfer.
Bakdash wurde 1954 in Damaskus geboren – in eine Familie, die tief in der kommunistischen Bewegung Syriens verwurzelt war. Früh trat er der Syrischen KP bei (1969) und absolvierte seine Ausbildung in der Sowjetunion, wo er in Moskau zum Doktor der Wirtschaftswissenschaften promovierte. Zurück in Syrien, übernahm er wichtige Aufgaben in Partei und Massenorganisationen, unter anderem als Vorsitzender der Demokratischen Jugendunion und später als Mitglied des Politbüros und der Parteiführung.
Seit dem Jahr 2010 stand er an der Spitze der SKP als ihr Generalsekretär – eine Zeit, in der Syrien unter den Schlägen imperialistischer Kriegspolitik, religiösem Fanatismus, neoliberaler Ausplünderung und sozialer Verelendung zerfiel. Bakdash und seine Partei blieben standhaft, analysierten die Entwicklung Syriens aus marxistisch-leninistischer Perspektive und verteidigten eine klare Linie gegen Opportunismus und Anpassung – trotz zunehmender Repression.
Im Jahr 2025 wurde die SKP schließlich durch das neue islamistisch-reaktionäre Regime in Damaskus verboten, ihr Eigentum konfisziert, zahlreiche Mitglieder verhaftet oder ermordet. Ammar Bakdash selbst entging dem Terror nur knapp und floh mit seiner Familie ins griechische Exil – getragen von der engen Solidarität zwischen der SKP und der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE).
Doch auch im Exil schwieg Bakdash nicht. In einer seiner letzten Reden auf einer der Auslandsorganisationen der Partei legte er eine Analyse der inneren Konterrevolution in Syrien vor: Er prangerte die Entstehung einer Bourgeoisie an, die unter dem Deckmantel wirtschaftlicher Liberalisierung die sozialen Errungenschaften zerstört und den Ausverkauf des Landes an imperialistische Interessen vorantreibt. In schonungsloser Klarheit beschrieb er, wie Repression, Elend und moralische Verwahrlosung der Herrschenden das Land in die Hände reaktionärer Kräfte treiben konnten.
Für Bakdash war klar: Die Aufgaben der syrischen Kommunisten sind heute dreifach – der Kampf gegen die ausländische Besatzung, der Kampf für demokratische Rechte und der Wiederaufbau einer eigenständigen nationalen Wirtschaft im Interesse der Werktätigen. Seine Vision war die einer breiten, klassenbewussten Volksfront, getragen von einer kämpferischen kommunistischen Partei, verwurzelt in der Arbeiterklasse, den Bauern, der Jugend.
Der Tod Ammar Bakdash ist ein schwerer Verlust – nicht nur für die Syrische Kommunistische Partei, sondern für die gesamte kommunistische Bewegung im arabischen Raum. Er war ein Internationalist, der die Prinzipien des Marxismus-Leninismus nicht nur in Worten, sondern in Taten verteidigte. Seine Beiträge zu zahlreichen internationalen Treffen kommunistischer und Arbeiterparteien bleiben unvergessen. Zahlreiche Kommunistische Parteien übermittelten der Syrischen KP ihre Kondolenz darunter auch die Partei der Arbeit Österreichs, die Kommunistische Partei Griechenlands und die Palästinensische Kommunistische Partei.
Quelle: Solidnet/Solidnet/Solidnet