HomeFeuilletonGeschichteVor 60 Jahren: Invasion in der Schweinebucht

Vor 60 Jahren: Invasion in der Schweinebucht

Im April 1961 schickte der US-Imperialismus eine „exilkubanische“ militärische Interventionstruppe los, um die Kubanische Revolution zu beenden. Der Angriff scheiterte, das kubanische Volk triumphierte und beschritt einen sozialistischen Entwicklungsweg.

Am 17. April 1961 kam es in der südkubanischen Schweinebucht zum konterrevolutionären Invasionsversuch. Unter Anleitung der CIA und mit US-amerikanischer Luftunterstützung gingen rund 1.300 vornehmlich in Florida rekrutierte, von den USA bewaffnete und trainierte „exilkubanische“ Konterrevolutionäre an Land. Ihre Aufgabe war es, in einer militärischen Operation ein Territorium zu erobern, das in weiterer Folge als Basis einer einzufliegenden „Gegenregierung“ zu jener Fidel Castros dienen sollte, die wiederum zum Volksaufstand aufrufen und die US-Armee und ‑Marine um Hilfe bei der „Befreiung“ Kubas bitten würde. Doch dieser Plan scheiterte: Er wurde vereitelt von der revolutionären Regierung, der Armee und nicht zuletzt vom Volk Kubas, das von den früheren Ausbeutern und Unterdrückern und vom Yankee-Imperialismus nichts wissen wollte.

Die kubanische Luftwaffe konnte im Zuge der militärischen Auseinandersetzungen fünf US-amerikanische Flugzeuge, die mit „kubanischen“ Hoheitszeichen ausgestattet waren, abschießen und zwei Munitionsschiffe der konterrevolutionären Paramilitärs vor der Küste versenken. Die regulären kubanischen Soldaten, die revolutionären Milizen und die Polizei verhinderten mit Unterstützung der lokalen Bevölkerung jeden ernsthaften Gebietsgewinn der Angreifer – sie wurden binnen drei Tagen fast gänzlich aufgerieben. Etwa 1.200 von ihnen wurden gefangen genommen, knapp über 100 in Gefechten getötet. Doch auch die kubanische Seite hatte in einem opferreichen Verteidigungskampf eine erhebliche Anzahl an Gefallenen zu beklagen – diese Soldaten und Milizangehörige sind Helden der Kubanischen Revolution.

Für Kuba war die Abwehr des konterrevolutionären und imperialistischen Invasions- und Umsturzversuchs ein großer Erfolg. Sie zeigte, dass die Reorganisation der Armee, die politischen und sozialen Maßnahmen, aber auch nicht zuletzt der große Rückhalt der Revolution in der Bevölkerung von entscheidender Wichtigkeit waren. Demgegenüber mussten die Kräfte der Konterrevolution, die sich aus ehemaligen Großgrundbesitzern, Batista-Agenten und Mafiosi zusammensetzten, gemeinsam mit der US-Administration eine verdiente und herbe Niederlage einstecken. Der erst seit drei Monaten im Amt befindliche US-Präsident Kennedy musste sich bemühen, jede Verstrickung seiner Regierung öffentlich abzustreiten, was freilich ein erbärmliches Schauspiel war. Trotzdem hielt das den großen „Demokraten“ Kennedy und seine Nachfolger nicht davon ab, weiterhin alles zu versuchen, um die sozialistische Entwicklung auf Kuba zu sabotieren, inklusive Terrorismus, Mordanschlägen, atomarer Bedrohung und natürlich der Blockadepolitik. Gleichzeitig erfuhr die Kubanische Revolution die geschwisterliche internationale Solidarität durch die UdSSR, die von großer Bedeutung war – eine „Schuld“, die Kuba in den folgenden Jahrzehnten und bis heute vielfach im sozialistischen, antikolonialen und antiimperialistischen Kampf, aber auch im Bereich der Völkerfreundschaft und des Internationalismus beglichen hat.

Gleichzeitig zum 60. Jahrestag des konterrevolutionären Invasionsversuchs in der Schweinebucht findet gegenwärtig der 8. Parteitag der Kommunistischen Partei Kubas (PCC) in Havanna statt. Bei diesem wird Raúl Castro, inzwischen 89 Jahre alt, nicht mehr als Erster Sekretär des Zentralkomitees der PCC zur Verfügung stehen, womit sich ein gewisser Kreis schließt: Castro war 1961 nicht unmaßgeblich dafür verantwortlich, dass der Angriff auf die Revolution zurückgeschlagen wurde, denn er hatte als Verteidigungsminister seit dem Sieg der Revolution 1959 für die notwendige und effiziente Reorganisierung der Armee und Miliz gesorgt. Sein bereits seit 2018/19 amtierender Nachfolger im Präsidentenamt, Miguel Díaz-Canel, wird die Aufgabe haben, den sozialistischen Entwicklungsweg Kubas mit einer neuen Generation von Kommunistinnen und Kommunisten fortzusetzen. Am 20. April 1961, am Tag nach dem Ende des Invasionsversuchs, feierte Díaz-Canel gerade seinen ersten Geburtstag – er ist ein Kind der Revolution.

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