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Österreichs Vogelbestand muss Federn lassen

Auf Österreichs Wiesen und Feldern hat es sich zunehmend ausgezwitschert: In den letzten 25 Jahren reduzierte sich der Vogelbestand um 40 Prozent.

Wien. Wie in jedem Frühjahr muss der Vogelschutzverein „BirdLife Österreich“ wieder eine alarmierende Bilanz und ernüchternde Daten präsentieren. Seit 1998 sind von den einheimischen Wiesen und Feldern sowie aus den Wäldern zwei von fünf Vögeln verschwunden. Einige Arten sind vom Populationsrückgang besonders drastisch betroffen, darunter der Grauammer mit minus 92 Prozent, der Girlitz mit minus 87 Prozent oder das Rebhuhn mit minus 81 Prozent.

BirdLife verweist dabei auf eine Studie des Landwirtschaftsministeriums, wonach die Verminderung von Brachflächen eine besondere Bedeutung hat. Die Ausweitung der agrarwirtschaftlichen Nutzflächen entzieht den Vögeln wichtigen Lebensraum, was sich vor allem bei der Feldlerche und der Grasmücke bemerkbar macht. Es fehlt an Hecken, Sträuchern und Bäumen, somit an Brutplätzen, aber auch an Nahrung. Darüber hinaus macht vielen Vögeln die intensive Verwendung von Spritzmitteln zur Schädlingsbekämpfung zu schaffen.

Im Sinne einer Stabilisierung oder gar Erholung der Populationen und Artenvielfalt unter Österreichs Vögeln bräuchte es dringend Gegenmaßnahmen. Hierzu gehören jedenfalls die Bereitstellung von Brachflächen, von naturbelassenen Wiesen und naturnahen Gärten, die Schonung von Wäldern, der Erhalt von Grünflächen, die Reduzierung der Bodenversiegelung und des Bodenverbrauchs sowie die Einschränkung einer allzu intensiven und industriellen Landwirtschaft. Kurz gesagt: Naturschutz bietet den besten Artenschutz.

Quelle: ORF

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