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Italien: Hafenarbeiter verhindern Waffentransport

Ravenna. Hafenarbeiter in Ravenna haben mit einer Streikdrohung die Verladung von Waffen an Israel verhindert. Bereits vor vier Tagen haben die Gewerkschaften CGIL, UIL und CISL einen gemeinsamen Brief veröffentlicht, in dem sie erklären, dass sie erfahren haben, dass ein Schiff in Ravenna anlegen soll, um einige Container mit Kriegsmaterial an Bord zu nehmen. Diese sollten nach Israel verschifft werden.

Weiter schreiben die Gewerkschaften: „Das Arbeitsumfeld und die Arbeiter des Hafens von Ravenna wollen mit dieser konkreten Aktion zur Suche nach einer Lösung des Konflikts beitragen, die die Voraussetzungen für den Frieden zwischen dem israelischen und dem palästinensischen Volk und für ihr Recht auf ein friedliches Leben in einem eigenen freien und unabhängigen Staat schafft“.

Der Regionalsekretär der Transportarbeitergewerkschaft des Gewerkschaftsverbandes CGIL erklärt, dass die Arbeiterinnen und Arbeiter im Normalfall nicht wissen was sie verladen. Die Reedereien versuchen das zu verschleiern, immer wieder gelingt es Arbeiterinnen und Arbeitern aber die Codes auf den Frachtpapieren zu entschlüsseln. In Fällen wie diesen versuchen die Gewerkschaften, dann einzugreifen unabhängig vom Kontext, wie er weiters erläutert. Der Gewerkschaft gehe es mit solchen Aktionen auch darum, das politische Bewusstsein der Arbeiterinnen und Arbeiter zu schärfen.

Die Hafenarbeiter schließen sich damit denen von Livorno an. Dort hatte es zuvor Drohungen gegeben solche Lieferungen nicht zu verladen. Dort war die Basisgewerkschaft Union Sindacale die Base (USB) gegen Waffenlieferungen an Israel über den Hafen von Livorno aufgetreten. Die USB ist auch Mitglied im Weltgewerkschaftsbund und vertritt eine klassenorientierte Linie im Gegensatz zu den drei großen sozialpartnerschaftlich orientierten Verbänden CGIL, UIL und CISL.

Die Reederei musste angesichts der Streikdrohung zurückrudern und hat angekündigt, dass die Waffen nicht im Hafen von Ravenna verladen werden sollen. Die Gewerkschaften sprachen nach der Absage von einem Sieg.

Quelle: la Repubblica/Rai News/ORF

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